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Filme im November

Alles nicht Asien-Film-betreffendes hier rein. Hier darf getratscht werden wie man möchte. Der Kaffee wird schon gekocht...

Re: Filme im November

Beitragvon Mic am Fr, 20.11.2015, 1:47

Knock Knock (2015)
(...)Ein taktisches Spiel, bewusst und unbewusst, in dem der Film zur ersten und fast auch zur letzten Stärke aufwartet, da alles davor und danach verzerrt und überzogen, ja übertrieben und dies nicht gänzlich gewinnend, eher auf Dauer selber sadistisch und attackierend und frustrierend auf die Nerven wirkt. Ein Amerika der Prüderie, der Bigotterie, der Misogynie. Eine Erzählung von einem weichgespülten Mann, der wegen all der Emanzipation um ihn herum kein richtiger Kerl und nur noch verunsichert ist.

Schon die Familienidylle, die natürlich anfangs gezeichnet wird, ist das pure Klischee, das Arbeiten aus dem Setzbaukasten, in dem der Vorort und die Häuser dort in Reih und Glied, alles blank geputzt und gewienert und als extra aufbereitet für die Eröffnungsszene wirkt. Eine Unwirklichkeit, die sich bei der anschließenden Fahrt durch das traute Heim weiter zieht, über die Anrichte mit den Familienphotos direkt neben der Schneekugel (!) und den Buddhastatuen (!!) hinweg zu den Fluren, die tatsächlich mit ganzen Galerien an Porträts von Ehemann und Ehefrau und Kindern in allen erdenklichen und gestellten Lebenslagen gespickt sind. Vatertag ist auch noch, und wird selbstgebasteltes und selbstgebackenes geschenkt, die Existenz könnte nicht süßer und klebriger scheinen, als diese Oase der Seligen hier uns verspricht.

Dass das heile Paradies hier nicht ernst gemeint sein soll und warum nicht, ergibt sich schon aus der Art der Inszenierung und der Vorgeschichte des Regisseur Roth, der bislang schon nicht wirklich durch das Hochhalten heiliger Werte aufgefallen und auch hier mehr auf das Zeigen von (psychischer) Quälerei erpicht ist; was den Kontext aus unfreiwilliger Ironie, die vor allem durch Reeves' losgelösten Schauspiel im Nicolas Cage - Modus auftritt, und spürbarer Parodie bzw. pechschwarzer Komödie, anders als beim absichtlich priesterlichen, regelrecht biedermeierlichen A Deadly Adoption (2015), einem hausbackenen Zeremonienfilm leider nicht so richtig trifft. Auch wirkt die Verführung in diesem Remake von Peter Traynors bizarr-anstrengenden Death Game [a.k.a. The Seducers] (1977) nicht verführerisch, die beiden Mädels viel zu aufdringlich, zu offensiv, auch zu billig, da geradezu anbiedernd, was diesen feuchten Traum aus zwei blutjungen und durchnässten Evastöchtern, zur Abwechslung eine dunkelhaarig und eine blond, leider auch viel zu schnell als Ärgernis, als Abschreckung der Ruhe gar darstellen lässt. Im Grunde ist der Film, trotz vielem Unterhaltungswert, da schon zu geschmäcklerisch, fast ähnlich grotesk und grell wie die überaus hässlichen und nutzlosen Skulpturen der künstlerischen Gattin, über dessen Talent sich auch trefflich streiten lässt. "Hände weg" schreit es laut durch den Raum, noch ist der Weg zurück möglich, noch die Kopfschmerzen nicht da und das Malheur mit der heruntergelassenen Hose aller Beteiligten, inkl. des Drehteams nicht passiert.

    5/10


A Deadly Adoption (2015)
(...)Das Projekt selber wurde im Stillen, unter Verschluss vor der Öffentlichkeit und mit einer Schweigeklausel für alle Beteiligten gedreht, kurz vor Erscheinen des Filmes allerdings an die Öffentlichkeit gebracht und hat dann natürlich seine Aufmerksamkeit prompt erregt. Die Diskussion, die dann entstand, drehte sich zumeist nicht um die Qualität selber, sondern den Hintergrund, die Vorgeschichte, die allerlei Mutmaßungen zulässt und gerade auf das Ziel des Ganzen angelegt ist. Will Ferrell und Kristen Wiig sind (hochbezahlte) Komödianten, der Autor Anthony Steel schreibt vermehrt für Saturday Night Live, ist also auch humoristisch ausgeprägt. Je nach Herangehensweise an die Film, an seine Figuren, die Dramaturgie, die Geschichte allein schon, bei der am Ende des Ganzen auch das "inspired by a true story" den Abschluss prägt, wäre bei einer Parodie bzw. Satire anders zu sehen als bei einem ernsten Drama/Thriller, um dass sich das Äußere der Inhaltsangabe und das Gehabe und Getue der Figuren dreht.

So fällt es gerade bei Ferrell in seiner Rolle schwer, nur die Figur des Robert Benson, und nicht den Darsteller, den Kasper dahinter zu sehen. Das Grinsen muss man sich erstmal verkneifen, auch gerade weil die Inszenierung keine Ansatzmöglichkeiten für eine richtige Interpretation, sondern nur die nackten Tatsachen der Geschichte und dies auch recht simpel formuliert, wie für den 'Frauensender' Lifetime Television und Lifetime Movie Network typisch halt, im blanken Abfilmen des Geschehens gibt. Das Amerika hier ist banal, ist stehengeblieben und hat sich zurückgezogen in den Hinterwald. Karierte Sachen und farblose Bundfaltenhosen werden aufgetragen, eine Örtlichkeit der Kleinspießigkeit wiedergegeben, in der die Familie neben Büchern über die Weltrettung vor allem auch vom Verkaufen organischer Nahrung, also zuckerfreie, glutenfreie, geschmacksfreie Früchte lebt. Der beste Freund der Frau ist ein Homosexueller aus dem Lehrbuch, so ein Typ Frauenversteher und Kummerkastenonkel, der selber keine Gefahr für nichts und niemand, sondern nur das Ohr für alle Sorgen und den Ratgeber von Weisheiten aus der Illustrierten darstellt. Das Heim, in dem die Bensons wohnen, ist nach den Worten der Neuangekommenen "I thought houses like this only existed in the movies." schon perfekt umschrieben, was erstmal und eigentlich auch für die gesamte Situation gilt: "It's working out pretty well for me so far."

Dem ist natürlich bald Pustekuchen, sonst wäre der Film kein Thriller, was er allerdings auch nicht so richtig, also nur so ein bisschen, von den Ansätzen der langweilig positionierten Kamera und der gleichsam behäbigen Montage her ist. Er- oder verschreckt wird hier niemand, weder von der formellen Wahl der Regisseurin Rachel Goldenberg her, noch von der materiellen Behandlung, in der ein auf der Straße mal zu schnell fahrendes Auto und noch so ein semiböser Redneck um die Ecke schon das höchste der Gefühle an Bedrohlichkeit ist. Der Film ist zahm, handzahm, ein Teddy, zum Streicheln, was ihn allerdings im Gegensatz zum Antonym von Knock Knock auch erträglicher, und gar interessanter und weit weniger frustrierend, aber nicht ganz so amüsant-ärgerlich, also fast ganz ohne Ecken und Kanten, zumindest nach außen hin macht.(...)

    6/10
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Re: Filme im November

Beitragvon vampir69 am So, 22.11.2015, 16:26

James Bond- Spectre
Hat mich die volle Laufzeit über richtig gut unterhalten, auch wenn einfach die Klasse und der Stil der Connery-/Moore- Phase fehlt.

7,5/10
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Re: Filme im November

Beitragvon MPAA am So, 22.11.2015, 20:57

Sleepaway Camp 3 (US Blu - Unrated Fassung): Die Unrated ist als Bonus an Bord - leider nur als Workprint Fassung d.h. ohne Ton, teilweise ohne Geräusche und auch mit fehlenden Szenen und natürlich ohne UT. Schade - warum hat man nicht das gute R- Rated Master genommen und die Unrated Szenen einfach eingefügt? Die Fassung ist ja nur eine Bonusfassung, da hätte niemand aufgrund Qualitätsminderungen gemotzt...Film selbst macht Spass. 6.5/10

Charlie's Farm (Dt. DVD): Wer ohne Ansprüche an den Film geht und das Backwood-Genre mit all seinen Klischees mag, kann einen Blick riskieren. Die dt. Fassung war aber extrem dunkel, was auch bei einigen Kills neg. ins Gewicht fällt. Wie sieht es da mit den Importen aus? US oder UK Fassung auch so dunkel? 6/10

Harbinger Down (US DVD): B-Monsterfilm à la Proteus - Das Experiment. Dank Lance H., der Tatsache, dass die nervigsten Figuren als erstes sterben und mechanischen Effekten okay, auch wenn ich mir mehr Effekte gewünscht hätte. Story ist eine 1:1 Kopie von The Thing. 6/10
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Re: Filme im November

Beitragvon vampir69 am Di, 24.11.2015, 0:00

Edge Of Tomorrow
Und täglich grüßt der Starship Trooper! Recht ordentlicher SciFi- Actioner, der aber definitiv einige zu viele Längen hatte.

7/10
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Re: Filme im November

Beitragvon bewitched240 am Di, 24.11.2015, 0:49

Colt 45 {2015, Fabrice du Welz}
Ziemlich düsterer Copthriller, der erfreulicherweise den einen Schritt mehr macht und dorthin geht, wo's schmerzhaft wird. Viel Positives gibt's nicht in dieser tristen und brutalen Welt und wenn doch, wird es umgehend wieder im Keim erstickt. Die Bilder sind eher blass, die Gegenden schäbig, die Protagonisten in dieser Welt der Gewalt allesamt verloren. Die Kameraarbeit ist klasse, der Synthiesound passt sehr schön dazu. Die Franzosen bzw. Belgier können das Genre einfach.
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Re: Filme im November

Beitragvon bewitched240 am Fr, 27.11.2015, 0:27

Crawlspace {2012, Justin Dix}
Eine Militäreinheit muss in ein unterirdisches Forschungslabor und hat den Auftrag, dort aufzuräumen, weil irgendwas schief lief.
Ganz passabler SciFi-Horror, der etwas an der holprigen Inszenierung leidet. Die Spannungskurve schwankt doch stark, mal geht es zügig voran und unheimlich zu, dann ziehen sich manche Szenen doch etwas. Unterm Strich gehen Geschichte und Action in Ordnung. Die Charaktere sind Durchschnitt, die Optik ist ganz gut und der Sound ist gelungen. Kann man sich mal ansehen, wenn man das Genre mag.
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Re: Filme im November

Beitragvon MPAA am Fr, 27.11.2015, 0:36

bewitched240 hat geschrieben:Colt 45 {2015, Fabrice du Welz}
Ziemlich düsterer Copthriller, der erfreulicherweise den einen Schritt mehr macht und dorthin geht, wo's schmerzhaft wird. Viel Positives gibt's nicht in dieser tristen und brutalen Welt und wenn doch, wird es umgehend wieder im Keim erstickt. Die Bilder sind eher blass, die Gegenden schäbig, die Protagonisten in dieser Welt der Gewalt allesamt verloren. Die Kameraarbeit ist klasse, der Synthiesound passt sehr schön dazu. Die Franzosen bzw. Belgier können das Genre einfach.
8/10


Hört sich gut an - landet auf meiner Wunschliste :mrgreen:



Tales Of Halloween (Dt. DVD): Gegen Ende waren einige Episoden okay, der Rest nicht der Rede wert. Nichts für die Sammlung - höchstens einmal gucken! 5/10
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Re: Filme im November

Beitragvon MPAA am Sa, 28.11.2015, 18:49

Headless (US Blu Ray): Im Retro / Grindhouse-Look gedrehter Slasher / Backwood Film um einen gestörten Killer mit Kindheitstrauma (Story und Motive sind nicht originell, aber was solls).
Indie Film, jedoch sehr gut gemacht, kaum langweilig und äusserst brutal (Verbindung von Sex und Gewalt, viele handgemachte Effekte etc.). Besser als erwartet. Zeigt zu Beginn gar einen Fake-Trailer (Wolf Baby) à la Grindhouse. Richtige Verfilmung (Wolf Baby) wäre cool:-) 80er Jahre Slasher / Backwood / Splatterfans greifen zu! 7/10


Blood Rage (UK Blu): Für 80er Jahre Slasher Fans zu empfehlen! Die Darsteller geben sich Mühe und sind okay, gute Ende, viel handgemachter Gore, die Story mit den Twins fand ich Mal was anderes. Die Blu Ray Fassung hat eine sagenhaft gute Bildqualität, kaum zu glauben. Hoffe The Mutilator wird auch so gut...7/10

Hellraiser (UK Blu): Starker Film. Zusammen mit Teil 2 der beste Teil der Reihe. Dank der neuen Arrow Video Fassung genoss ich den Film in einer nie zuvor gesehenen Bild- und Tonqualität! Kann es kaum erwarten, auch Teil 2 und 3 noch anzusehen! 9/10
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Re: Filme im November

Beitragvon vampir69 am Mo, 30.11.2015, 13:19

No Turning Back- Locke
Tom Hardy mag ich wirklich immer mehr. Is ein toller Schauspieler. Das beweist er auch hier, denn er trägt den Film komplett alleine.
Kurzweilige Unterhaltung für einen verregneten Abend.

7/10
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Re: Filme im November

Beitragvon bewitched240 am Di, 01.12.2015, 0:26

Moon {2009, Duncan Jones}
Superatmoshärisches, philosophisch angehauchtes SciFi-Drama, optisch beeindruckend, unterlegt mit einem tollen Score und mit Sam Rockwell, der einen phantastischen Job macht. Spannend, bewegend, einfach nur schön. Für mich eine ganze Ecke stärker und intensiver als der thematisch verwandte "Ex Machina".
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