"Paradise Next" ist ein sehr ruhiger Film, der vor allem von seiner Chemie zwischen den beiden Yakuza lebt. Während der eine seinen Mund nicht geschlossen halten kann, schweigt Shima lieber und nimmt einen Zug von seiner Zigarette. Das Verhältnis der beiden wird durch die Kellnerin, die später dazu kommt, sehr gut ergänzt und somit entsteht ein Dreiecksverhältnis, dem man gerne zuschaut. Ein weiteres Highlight ist sicherlich das Setting in der Küstenstadt Hualien, in deren Hintergrund sich der Taroko-Nationalpark mit seinen beeindruckenden Bergen auftut.
Die Kameraarbeit bleibt ebenso unaufgeregt und ruhig wie die Handlung des Films, dafür wirken dann einige heftigere Momente umso mehr auf den Zuschauer. Ausserdem kommen diese meist recht überraschend. Was leider komplett aus dem Film herausreisst, ist eine Sequenz im Mittelteil des Films, in der ein grässlicher Autotune-Popsong gespielt wird, während die drei in der Stadt unterwegs sind. Das passt in keinster Weise zum Film und hätte gerne auch weggelassen werden können.
Ausserdem hätte ich gerne mehr von der Vorgeschichte der beiden Yakuza erfahren. Zwar sieht man in kurzen Rückblenden, was die beiden verbindet und warum sie letztlich in Taiwan sind, aber so ganz nachvollziehbar war das alles nicht. |