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asianfilmweb • Filme • Bedevilled (KR 2010)
FILMEKR • BEDEVILLED
BEDEVILLED •

     KOREA 2010

CAST & CREW
REGIE Jang Cheol-Soo
DARSTELLERSeo Yeong-Hie, Ji Seong-Won, Hwang Min-Ho, Je Min, Lee Ji-Eun-I, Park Jeong-Hak, Baek Soo-Ryeon, Bae Seong-Woo, Woo Yong, Chae Si-Hyeon, Tak Seong-Eun
PRODUZENTPark Kuy-Young
SCRIPT/BUCHChoi Kwan-Yeong
MUSIKKim Tae-Seong

DVD/BD/HD/OST VERÖFFENTLICHUNGEN VOM FILM
BLURAY Bedevilled

KoreaDS Media
 2,35:1 anamorph (HD 1080p)
 koreanisch dts-HD 5.1 MA
 englisch, japanisch, koreanisch
 Audio Commentary, Making-Of, Trailer, TV Spot
WEITERE VÖ
AKTUELLSTE VÖ
 BLURAYBedevilledDeutschlandSplendid 
 DVDBedevilledDeutschlandSplendid 

WEITERE INFORMATIONEN
LAUFZEIT
115 Minuten

FILMINHALT
Die kühle und egoistische Geschäftsfrau Hae-Won (Ji Seong-Won) reist aus Seoul auf die Insel Moodoo, auf der sie ihre Kindheit verbracht hat. Auf Einladung ihrer Kindheitsfreundin Bok-Nam (Seo Yeong-Hie), die von der gesamten Familie gedemütigt und misshandelt wird, möchte sie ein paar Tage vom Stress im Job abschalten. Hea-won weiß weder von der Gewalt, die Bok-Nams Alltag bestimmt, noch von deren Motivation, Hae-Won einzuladen. Denn heimlich hofft sie, mit ihrer Tochter nach Seoul zu fliehen, weit weg von den Misshandlungen und Erniedrigungen ihres Mannes und seiner Familie. Beim Fluchtversuch verunglückt die Tochter, als sie grob von ihrem Vater zur Seite gestoßen wird, tödlich. Nach dem eiskalten Versuch der Familie, die Schuld des Vaters durch Lügen zu vertuschen, wächst die lange unterdrückte Wut in Bok-nam weiter und weiter. Wie ein Kessel, der dampft und zischt und rumpelt. Und dann, fast muss man endlich sagen, explodiert die Rache in Bok-Nam...

FILMREZENSION VON DANIEL FRICK
Kann in besonders geschlossenen sozialen Systemen wie in noch stark von traditionellen Strukturen geprägten asiatischen Gesellschaften Rache eine größere Bedeutung spielen als in fortschrittlichen, westlichen Kulturen? Das moderne koreanische Kino mit seinem bekanntesten Export-Schlager, dem Rache-Thriller mit zahlreichen von der internationalen Filmkritik mit Lob bedachten Beispielen wie Park Chan-Wooks Vengeance-Reihe oder den Filmen von Kim Ki-Duk (Seom, Samaria) scheint diese These zu untermauern. Immer wenn durch besonders enge gesellschaftliche Tabus für Gewaltopfer kein Ausweg mehr besteht, haben Rache-Eruptionen in Form von Amokläufen einen besonders fruchtbaren Nährboden. Auch der bekannte Philosoph Foucault wies in seinen Studien darauf hin, dass radikale bzw. geschlossene systemische Strukturen alle Formen von Gewalt und deren Vertuschung begünstigen, sie sogar herausfordern. Der bei Ki-Duk in die Lehre gegangene Regie-Neuling Jang scheint diesen Blickwinkel als eine Grundlage für sein Regiedebüt gewählt zu haben. Denn "Bedevilled" ist nicht einfach nur ein Rache-Thriller oder Horror-Film, er hat eine starke gesellschaftliche Aussage zu machen. Er ist ein Plädoyer gegen das Wegsehen. Jang wählt einen Einstieg, der genau dieses Wegsehen aufgreift, als Hae-Won in Seoul Zeugin eines Mordes wird aber aus Angst und Bequemlichkeit keine Partei ergreift, auch nicht, als sie bei der Polizei den bereits inhaftierten Täter identifizieren kann. Danach führt der Film den Zuschauer in poetischen Bildern auf eine idyllische Insel, Erholung und nostalgische Erinnerungen an die Kindheit liegen in der salzigen Meeresluft. Doch schon früh wird klar, dass die Idylle der grünen Insel im krassen Gegensatz zu seinen rauen und abweisenden Bewohnern steht. Kurze Eruptionen physischer, sexueller und psychischer Gewalt zwischen der scheinbaren Friedlichkeit der Insel machen das angsterfüllte Leben von Bok-Nam sehr schnell greifbar, unausweichlich und mit einer schneidend brutalen Intensität. Durch die auf der Insel vorhandenen verschobenen Pseudo-Loyalitäten, die alle außer Bok-Nam zusammenschweißt, wird deutlich, dass die naive und gutmütige Frau in einem Gefängnis aus Gewalt und Angst eingesperrt ist, aus dem es kein Entkommen zu geben scheint. Mit quälender Langsamkeit zeigt Jang die ganze Gewalt, der man hilflos ausgeliefert ist. Man fragt sich mit einem andauernden Druck im Magen wie lange Bok-Nam dies schon erduldet hat und noch erdulden will. Der Tod ihrer Tochter ist die Initialzündung für ihre Entgleisung, einen Amoklauf zwischen kühler Rache und unbändigem Wahnsinn. So drastisch, verstörend und blutig auch diese Bilder sind, im Vergleich zu den vorherigen Grausamkeiten wirken sie beruhigend, ausgleichend, kathartisch. Das Ende wirft den Zuschauer wieder auf sich selbst zurück, schiebt ihm einen Teil der Verantwortung für das Leid zu, das durch wegsehen auf dieser Welt entsteht. "Bedevilled" ist ein starkes und äusserst intensives Regiedebüt mit einer knallharten gesellschaftlichen Aussage, die anklagt. Das gemeinsam mit dem vielen Blut und der Gewalt macht den Film zu keinem leicht verdaulichen Happen für Zwischendurch. Aber bei welchem Film mit Tiefgang und gesellschaftlicher Relevanz, der das Thema Gewalt aufgreift, ist das schon so?



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6.4/10 bei 7 Stimmen. .
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