"Bring Me Home" steht ganz in der Tradition des koreanischen Films, wie man ihn hierzulande sehr häufig zu sehen bekommt. Rau, brutal und hoffnungslos. Da passt die Besetzung mit Lee Yeong-Ae perfekt, denn die Dame kennt man vor allem aus Park Chan-Wooks Rache-Thriller "Sympathy For Lady Vengeance", in dem sie schon mit ihrer Performance brillierte.
In "Bring Me Home" spielt sie bei weitem nicht so intensiv, aber füllt die Rolle der verzweifelten Mutter perfekt aus. Auch der Rest des Casts kann überzeugen, vor allem Yoo Jae-Myung als korrupter Polizist ist der Wahnsinn! Eine ungemein fiese und gewalttätige Rolle... und diese setzt er perfekt und möglichst unangenehm um.
Generell ist der Film von Kim Seung-Woo, den man hierzulande wohl am ehesten durch das "IRIS"-Franchise kennen könnte, an Hoffnungslosigkeit und Düsternis eigentlich kaum zu übertreffen. Hier wird betrogen und gelogen, dass sich die Balken biegen, ausserdem sind einige echt derbe Schicksalsschläge zu verbuchen.
"Bring Me Home" erscheint bei Busch Media als DVD und Blu-ray, letztere lag uns auch für die Besprechung vor. Leider sind außer ein paar Trailer aus dem Programm des Verleihs keine weiteren Extras vorhanden. Ganz schlimm geraten ist mal wieder die Synchronisation, die uns damals schon bei "Pandemie" an dem Können der Sprecher zweifeln liess. Auch hier sind einige Rollen katastrophal besetzt und wirken eher wie ein Freizeitprojekt der Laien-Synchrongruppe Bottrop. Eigentlich waren die Zeiten, in denen asiatische Filme schlechter als billige Erwachsenen-Filmchen vertont wurden vorbei, oder? Hier sollte man künftig vielleicht wieder ein paar Euro mehr in die Hand nehmen und das Profis überlassen.
"Bring Me Home" ist ein sehenswerter Film aus Korea, den man aber definitiv in der richtigen Stimmung schauen sollte. Absolut nichts für einen Gute Laune-Filmabend! |