"Scorpio Nights - Schaust du zu?" ist eine Produktion des philippinischen Streaming-Anbieters Vivamax. Somit sollte Kenner*innen klar sein, was sie erwarten dürfen. Sex, Gewalt, hochwertige Bilder und ein Drehbuch, bei dem alles möglich scheint. Und genau das bekommen wir mit dem Werk von Lawrence Fajardo, der unter anderem schon "Nightbird" und "Threesome - Dreieck der Sünde" zu verantworten hatte, präsentiert. Denn neben der Geschichte rund um die Affäre von Matt und Pinay ist auch noch eine gehörige Portion Gesellschaftskritik eingestrickt, die mit einigen drastischen Szenen schockieren will. Das gelingt leider nicht ganz, denn dafür sind die Elemente rund um diese kriminelle Vereinigung und das Drogenproblem zu selten zu sehen und wirken komplett bedeutungslos im Gesamtbild des Films - vom Finale mal abgesehen.
Leider ist es generell die Geschichte, die "Scorpio Nights - Schaust du zu?" etwas nach unten zieht. Denn - wie von Vivamax gewohnt - ist das alles recht schön in Szene gesetzt und mit einigen wirklich seltsamen, daher frischen Sexszenen bestückt. Die Beziehung zwischen Matt und Pinay begleitet der Film ganz gut und so geht es nicht nur dramatisch und leidenschaftlich zu, es darf auch mal gelacht werden.
Hätte sich Fajardo vielleicht mehr auf das Eifersuchts- und Affären-Drama konzentriert, hätte aus "Scorpio Nights" vermutlich ein besserer Film werden könne. So geht er von den Schauwerten her in Ordnung, leidet dann aber wieder unter einem ebenso bekannten Vivamax-Problem - dem wirren Drehbuch.
Der Film ist übrigens ursprünglich als dritter Teil der "Scorpio Nights"-Reihe erschienen, scheint aber eher ein Remake oder eine Neuinterpretation des durchaus beliebten Originals aus dem Jahr 1985 zu sein. Das Werk von Peque Gallaga gilt als einer der wichtigsten Einträge in die philippinische Filmgeschichte und war zum Zeitpunkt seines Releases ein echter Aufreger in seinem Entstehungsland. |