FILME •
HK • COLD WAR | COLD WAR • 
HONG KONG 2012 | |
CAST & CREW | REGIE |
Sunny Luk Kim-Ching, Longmond Leung Lok-Man | DARSTELLER | Aaron Kwok, Tony Leung Ka-Fai, Charlie Yeung, Lam Ka-Tung, Chin Ka-Lok, Andy On, Andy Lau, Aarif Rahman, Eddie Peng, Michael Wong Man-Tak, Tony Ho, JJ Jia Xiao-Chen, Ma Yi-Li, Grace Huang Zhi-Qi, Terence Yin Chi-Wai | PRODUZENT | Bill Kong Chi-Keung, Mathew Tang Hon-Keung, Ivy Ho Wan-Ming, Catherine Kwan Tung-Tiu | SCRIPT/BUCH | Sunny Luk Kim-Ching, Longmond Leung Lok-Man | CHOREOGRAPHIE | Chin Ka-Lok, Wong Wai-Fai | MUSIK | Peter Kam | |
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WEITERE INFORMATIONEN | LAUFZEIT 102 Minuten | |
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FILMINHALT | Hongkong, die sicherste Stadt Asiens: in einem Kino in Mongkok explodiert eine Bombe; nach einem Routineeinsatz wird ein mit fünf Polizeibeamten vollbesetzter Van der Emergency Unit entführt. Schwere Zeiten für den stellvertretenden Polizeipräsidenten Lee (Tony Leung Ka-Fai), der in Abwesenheit seines Vorgesetzten Tsang (Michael Wong) das Krisenmanagement in der Polizeizentrale übernimmt, ist doch sein eigener Sohn (Eddie Peng) unter den vermissten Kollegen. Eine günstige Gelegenheit für Sean Lau (Aaron Kwok), die Nummer Drei im Präsidium, seinen direkten Konkurrenten um die Nachfolge Tsangs auszubremsen. Mit Hilfe des Hongkonger Sicherheitsministers Luk (Andy Lau) enthebt er Lee seines Amtes und setzt sich selbst an die Spitze des Polizeiapparats. Doch Luks Entscheidungen rufen Spezialermittler Cheung (Aarif Rahman) der Antikorruptionsbehörde ICAC auf den Plan, der eine weitreichende Verschwörung vermutet. | |
FILMREZENSION VON MANUEL SAUER | Betrug, Korruption, Verschwörung - die Motive, derer "Cold War" sich bedient, sind alles andere als neu, und so ziemlich jeder, im Fahrwasser der "Infernal Affairs"-Trilogie entstandene Thriller aus Hongkong hat selbige mehr oder weniger kompetent verarbeitet. Doch das debütierende Regieduo Sunny Luk Kim-Ching und Longmond Leung Lok-Man fügt durch die geschickte Fokusverlagerung dem Genre einen neuen, sehr interessanten Aspekt hinzu. Die Chefetage der Hongkonger Polizei ist die Bühne für ein undurchsichtiges Intrigenspiel voller falscher Fährten und hinterlistiger Strategen, der eigentliche Kriminalfall wird dabei Mittel zum Zweck, die Gegner in den eigenen Reihen zu schlagen oder sich ihnen gegenüber zumindest einen Vorteil zu verschaffen.
Hitzige Wortgefechte und geheime Ränkespiele dominieren die vordergründig sehr komplexe Handlung, die immer wieder von aufwendigen, wenn auch durch schlechte Computereffekte etwas ausgebremsten, Actionszenen aufgelockert wird. Dabei folgt die Geschichte strikt ihrem Muster, jede Szene ist fundamental für den weiteren Verlauf, jeder Protagonist auf Funktionalität innerhalb des Handlungsgeflechts ausgerichtet. Immer neue Figuren und Wendungen lassen die Geschichte unglaublich komplex erscheinen. Das sorgt zwar einerseits für beinahe durchgängige Spannung, für Nebenhandlungen oder sorgfältige Charakterisierung ist jedoch nur wenig Platz. Überdies ist das Ende zutiefst unbefriedigend: die Auflösung gestaltet sich erschreckend banal und konstruiert, ein letzter Twist kündigt frech eine Fortsetzung an. So verschenken Luk und Leung, die auch das Drehbuch verfassten, viel vom Potential ihrer Geschichte.
Mit Aaron Kwok und Tony Leung kann das Regiegespann aber auf eine exzellente Besetzung bauen, voran zwei Schwergewichte des Hongkongkinos, die sich perfekt in ihre Rollen fügen und einiges an Boden gut machen. Kwok, der charismatische, kühl kalkulierende Karrieremensch, undurchsichtig, nuanciert, ganz den Zahlen und Fakten verschrieben; Leung, der väterliche, pragmatische Praktiker, respektabel, impulsiv, immer nah bei den Beamten auf der Straße. Ihnen zur Seite stehen nicht minder talentierte Nebendarsteller wie Andy Lau als schmieriger Politiker, Lam Ka-Tung als zwielichtiger Abteilungsleiter oder Aarif Rahman als ehrgeiziger Ermittler, immer bemüht den vom Drehbuch auferlegten Grenzen zu entfliehen, doch bleiben sie meist gesichts- und seelenlos.
Gleiches gilt für die unterkühlten Bilder der seelenlosen Bürokomplexe. Kaltes Blau dominiert, akzentuiert von Grau und Schwarz; dazu gesellt sich eine beinahe künstlich anmutende Sterilität. Selbst eine schutt- und geröllreiche Schießerei auf einer Autobahnbrücke wirkt beinahe erschreckend sauber. Nichtsdestotrotz liefern die beiden Chefkameramänner Jason Kwan und Kenny Tse einen hochwertig fotografierten, durch spektakuläre Luftaufnahmen bereicherten Film ab.
"Cold War", in Hongkong immens erfolgreich, ist in vielen Belangen nicht das erhoffte Meisterwerk. Zu blass sind die Figuren, zu beliebig das Finale. Dennoch ist den beiden Newcomern Leung und Luk ein sehenswertes, handwerklich beachtliches und hervorragend besetztes Debut gelungen, das frischen Wind in Hongkongs Thrillergenre bläst. |  |

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USER-WERTUNGEN |
         
6,5/10 bei 2 Stimme(n)
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