"The Oldest Profession" (auch unter "Confidential: Secret Market" oder "Secret Chronicle: She Beast Market" bekannt) stammt von keinem Geringeren als Noboru Tanaka, den man hierzulande vermutlich am ehesten durch "A Women Called Abe Sada" oder "The Watcher in the Attic" kennen dürfte. Also einem echten Spezialisten für Pink-Filme und so sind die Erwartungen natürlich entsprechend hoch.
Gleich vorab muss man sagen, dass der Film in Sachen Story nicht unbedingt ein Meisterwerk ist, denn hier geht es eher um kleinere Episoden aus Tomes Leben und den damit verbundenen Charakteren. So lernt man einen unsympathischen Zuhälter kennen, einen Second-Hand-Händler für Kondome oder einen vermeintlichen Schwerverbrecher, die alle Tomes Wege kreuzen und somit eine Rolle in ihrem Leben spielen.
Auch ist der Ton - unterstrichen von der Schwarz Weiss-Inszenierung - für einen Pink-Film aus den 70er Jahren eher düster und kritisch. Die Sexszenen sind weniger anregend als in anderen Genre-Beiträgen und bei weitem nicht so blumig gestaltet. Hier gibt es harten und gefühllosen Sex, es ist eben einfach der Job von Tome und allen anderen Beteiligten des horizontalen Gewerbes. Gefühle sind da fehl am Platz. Und das vermittelt der Film mit seiner Inszenierung recht gut.
Im Mittelpunkt steht eher die Darstellung der ausweglosen Situation in der sich die Figuren befinden, es macht sich eine gewisse Hoffnungslosigkeit breit. Somit kritisiert "The Oldest Profession" sicherlich eher die japanische Gesellschaft der damaligen Zeit als die Zuschauer*innen mit besonders ansehnlichen Sexszenen zu verwöhnen.
Der Film von Noboru Tanaka gehört dennoch sicherlich zu einem der Highlights des Pinku Eiga-Genres und kann somit zweifelsfrei empfohlen werden. Auch wenn man den ein oder anderen Tabu-Bruch schon abkönnen sollte. |