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aka NOKAN - DIE KUNST DES AUSKLANGS
JAPAN 2008 | |
CAST & CREW | REGIE |
Yôjirô Takita | DARSTELLER | Masahiro Motoki, Tsutomu Yamazaki, Ryôko Hirosue, Kazuko Yoshiyuki, Kimiko Yo, Takashi Sasano, Tetta Sugimoto, Tôru Minegishi, Tatsuo Yamada, Yukari Tachibana, Tarô Ishida, Sanae Miyata, Ryôsuke Ôtani, Mitsuyo Hoshino, Tatsuhito Okuda | PRODUZENT | Toshiaki Nakazawa, Ichirô Nobukuni, Toshihisa Watai | SCRIPT/BUCH | Kundô Koyama | MUSIK | Joe Hisaishi | |
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WEITERE INFORMATIONEN | LAUFZEIT 130 Minuten | |
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FILMINHALT | Dem hauptberuflichen Cellist Daigo (Masahiro Motoki) ist die Anstellung in einem professionellen Orchester sein Ein und Alles - bis er unverhofft arbeitslos wird. Aus der Bahn geworfen und nach Konstanten in seinem nicht immer einfach verlaufenen Leben suchend, entschließt er sich, mit seiner Frau Mika (Ryoko Hirosue) in seine Heimatstadt im Nordwesten Japans zurückzuziehen. Im Haus seiner verstorbenen Mutter niedergelassen beginnt die Jobsuche - nicht einfach für einen Berufsmusiker in einer ländlichen Gegend. Da weckt eine vielversprechende Zeitungsannonce seine Aufmerksamkeit: Eine Firma, die ihren Kunden "Hilfe bei der Reise" anbietet, sucht Verstärkung. Ehe er sich versieht, hat ihn der mysteriöse Firmeninhaber (Tsumoto Yamasaki) mit einem fürstlichen Gehalt eingestellt - ohne ihm zu verraten, was überhaupt seine genaue Tätigkeit sein wird. Das erfährt Daigo eher unsanft bei seiner ersten "Kundin", die er für die allerletzte Reise einbalsamieren soll - nach dem traditionellen Nokan-Ritus. Nach anfänglicher Abwehr wächst Daigo in seinen Job hinein und findet mit der Zeit sogar Erfüllung darin - sehr zum Unwillen seiner Frau und seines nächsten Umfelds, die den Job, geprägt von kulturell-religiösen Traditionen als etwas schmutziges und unwürdiges ansehen. Schon bald stellt ihn seine Frau vor die Wahl: Bestatter oder Ehemann - aber nicht beides... | |
FILMREZENSION VON DANIEL FRICK | Bei den "Auslands-Oscars" setzen sich im Vergleich zu englischsprachigen Werken wegen der fehlenden Unterkategorien in der Regel wirklich gute, niveauvolle Filme durch. So auch "Nokan", der japanische Gewinner des fremdsprachigen Oscars 2008, der lange auf meiner "Unbedingt-noch- sehen-Liste" stand. Der Film hat mich wirklich begeistert, vor allem weil er das Thema Tod und Sterben auf eine unnachahmliche Weise aufgreift und den perfekten Spagat zwischen Respekt und Würde, leisem Humor und sanfter und nie unpassender Gesellschaftskritik hinbekommt. Denn in Japan ist das Thema Tod auf dem Hintergrund des kulturell-religiösen Erbes tabuisiert und Menschen, die Tote berühren, gelten als unrein und sind sozial geächtet. Es ist schön und manches Mal auch lustig mit anzusehen, wie Hauptcharakter Daigo sich nach anfänglicher Skepsis und Heimlichtuerei nicht nur ehrlich der eigenen Vergangenheit nähert, sondern sogar so etwas wie seine Bestimmung findet. Dabei ist der Film jedoch nicht moralisierend oder übermäßig rührselig - im Gegenteil. "Nokan" schafft es, mit mal leiserem, mal recht makaber-skurrilem Humor die richtigen Saiten anzuschlagen. Besonders hervorzuheben ist natürlich die mehrfach ausführlich dargestellte Nokan-Zeremonie, deren Darstellung, zunächst für das Auge des westlichen Betrachters etwas eigentümlich, doch deutlich spüren lässt, wie den ernsten bzw. traurigen Situationen durch den würdevollen Ritus eine besondere Ausdruckskraft verliehen wird. Dies prägt natürlich im Gegengewicht der humorvollen Szenen nachhaltig die besondere Stimmung und Qualität des ganzen Films. Akustisch perfektioniert werden die meist ruhigen aber sehr ausdrucksstarken Bilder von der Musik des Meisters der japanischen Filmkomponisten, Joe Hisaishi. Natürlich hat das Cello als Sinnbild für die Identität des Hauptcharakters eine besondere Rolle und dies schlägt sich auch, aber nicht nur, in der Filmmusik nieder. Hier ist tatsächlich mal wieder ein Film, der anspruchsvoll UND unterhaltsam ist. Von daher: Absolute Empfehlung. | |
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USER-WERTUNGEN |
9,0/10 bei 4 Stimme(n)
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