FILME •
HK • ELECTION | ELECTION
HONG KONG 2005 | |
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WEITERE INFORMATIONEN | LAUFZEIT 100 Minuten | |
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FILMINHALT | Die Triaden. Gegründet im 17. Jahrhundert, machte es sich dieser Geheimbund, deren Mitglieder - Blutsbrüder - sich die totale Treue schwuren, zur Aufgabe gegen das fremde Ching-Regime anzukämpfen, sowie sich um die Bedürfnisse der Bürger zu kümmern. Heute, ein paar hundert Jahre später, existieren die Triaden immer noch. Zersplittert in mehrere Sektionen und mit anderen Interessen: Macht und Geld. Eigentlich sind sie wie eine politische Partei, mit dem Unterschied, dass sie ihre Ziele durch Brutalität und Gewalt erreichen. Und wie eine Partei hat jede Triade einen Anführer. Nach alter Tradition wird dieser von den Anführern der einzelnen Sektionen gewählt. So auch in der Wong Sing Society, die zu den größten Triaden Hongkongs zählt. Nachdem der besonnene Lok (Simon Yam) die Wahl gewinnt und sein Kontrahent, der laute und extravagante Big D (Tony Leung), das um keinen Preis anerkennen will, erkennt man schnell, dass Treueschwüre und Zeremonien heute nur noch den Platz von Formalitäten in der Triadengesellschaft einnehmen. Big D setzt alles daran das Ergebnis noch ungültig zu machen. So sucht er zuerst jene auf, die Geld von ihm genommen hatten, schlussendlich aber dann doch gegen ihn stimmten. Ebenso veranlasst er, dass der letzte Triadenführer den "Baton", einen Stab, der das Zeichen für die Macht des Triadenführers symbolisiert, nicht an den neuen Anführer Lok übergibt. Als Polizeichef Hui (David Chiang) im Zuge einer Großfahndung einige Triadenmitglieder festnimmt, finden sich auch Lok und Big D hinter Gittern wieder. Zur selben Zeit findet ein unerbittliches Wettrennen um den besagten Stab statt. Als Big D schließlich ankündigt eine neue Wong Sing Society zu gründen, droht Krieg. Ein Krieg, der die Wong Sing Triade für immer auslöschen könnte... | |
FILMREZENSION VON RICHARD REICHER | Mit diesem Film drehte To einen seiner bisher düstersten und zugleich brutalsten Filme - und das obwohl Schüsse komplett ausbleiben. Eines sei also vorweg gesagt: Wer sich coole Schusswechsel, zwischen sonnenbrillentragenden Gangstern und reichlich Action erwartet, dem seien andere Filme angeraten. Denn Election ist zwar ein Thriller, würde - übertrieben ausgedrückt - aber fast ebenso gut als Dokumentarfilm, der einen Einblick in die Welt der Hongkonger Triaden bietet, funktionieren. Election stellt die Triaden und seine Mitglieder ungemein realistisch dar, als das was sie wirklich sind, nämlich machthungrige und skrupellose Verbrecher. Ein Zitat von Klaus Kinski aus Sergio Leone´s "For a Few Dollars More", bringt es wohl am besten auf den Punkt: " Die Welt ist klein. Und sie ist böse!" Denn keine der im Film vorkommenden Figuren macht sich die Hände nicht schmutzig, keine Tat bleibt ungesühnt und kein Versprechen wird gemacht, um nicht auch gebrochen zu werden, denn alles was zählt ist die absolute Macht. So ist es für den Zuschauer schwer, trotz der wirklich hochkarätigen Besetzung, mit irgendeinem dieser kalten Charaktere zu sympathisieren. Überhaupt ist Election ein für To äusserst ungewöhnlicher Film, bei dem die Meinungen doch stark voneinander abweichen. Man erfährt nämlich nichts über das Leben, das die Figuren ausserhalb der Triaden führen, oder über ihre Gefühle, falls sie überhaupt welche haben sollten. Sie alle sind Teil dieses Syndikats und verhalten sich im Endeffekt gleich. Denn auch wenn sie noch so unterschiedlich zu sein scheinen, wie der ausgeglichene Lok, der laute und übermütige Big D, der überlegt handelnde Jimmy und der heissblütige Jet, würden sie doch alles dafür tun um noch mehr Macht zu erlangen. Election ist souverän und clever inszeniert, vom Anfang bis zum Ende. Ob er allerdings so viele HK-Awards, wie er schlussendlich eingeheimst hat, verdient, muss jeder für sich selbst entscheiden. Im ansonsten leider eher enttäuschenden Jahr für die Hongkonger Filmindustrie, stellt er aber mit Sicherheit einen positiven Höhepunkt dar. | |
USER-REZENSION VON CHRISTIAN_ZEBE | Kein besonders guter Johnny To Film, aber wenigstens mit Kult-Darsteller Simon Yam.... | |
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USER-WERTUNGEN |
6,5/10 bei 10 Stimme(n)
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