FILME •
CN • FLYING SWORDS OF DRAGON GATE | FLYING SWORDS OF DRAGON GATE • 
CHINA 2011 | |
CAST & CREW | REGIE |
Tsui Hark | DARSTELLER | Jet Li, Zhou Xun, Chen Kun, Kwai Lun-Mei, Mavis Fan Hiu-Huen, Fan Siu-Wong, Li Yu-Chun, Du Yi-Heng, Dillon Wu Di, Zhang Xin-Yu, Sheng Jian, Lau Ka-Fai, Sun Jian-Kui, Li Bing-Yuan, Wang Shuang-Bao | PRODUZENT | Jeffrey Chan, Shi Nan-Sun, Tsui Hark | SCRIPT/BUCH | Tsui Hark, Hoh Kei-Ping, Chu Nga-Lai | CHOREOGRAPHIE | Yuen Bun, Allen Lan Hai-Han, Sun Jian-Kui | MUSIK | Gu Xin, Li Han-Chiang, Wu Wai-Lap | |
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WEITERE INFORMATIONEN | LAUFZEIT 122 Minuten | |
STREAMING |  | |
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FILMINHALT | Ming-Dynastie: Die Eunuchen gewinnen immer mehr an Einfluss am Kaiserhof und unterdrücken mithilfe ihrer Geheimdienste jedwede Opposition. Der Schwertkämpfer Zhao (Jet Li) setzt alles daran rechtschaffene Politiker und ihre Familien zu beschützen. Die schöne Jade (Zhou Xun) tut es ihm gleich und rettet in seinem Namen eine junge schwangere Frau, die von den Häschern des mächtigen Eunuchen Yu (Chen Kun) gejagt wird. Am Drachentorpass, der nördlichsten Grenze des Reiches, suchen die beiden Frauen in einer Herberge Unterschlupf, nichts ahnend, wer dort alles Schutz vor einem nahenden Sandsturm sucht. | |
FILMREZENSION VON MANUEL SAUER | Anno 1992 produzierte Tsui Hark Raymond Lees "Dragon Inn", ein fulminanter, mit Maggie Cheung, Brigitte Lin, Donnie Yen und Tony Leung Ka-Fai stark besetzter Swordsplay-Film und ein Remake von King Hus Kultklassiker 'Die Herberge zum Drachentor'. Fast 20 Jahre später inszenierte er seine eigene Version der Geschichte, im publikumswirksamen 3D gedreht und mit Jet Li in der Hauptrolle.
Die Prämisse ist dann auch die gleiche wie bei den Vorgängern, nur dass Tsui viel mehr Zeit für das Vorgeplänkel investiert und erst im zweiten Filmdrittel ans titelgebende Drachentor reist. In diesem Teil des Filmes gibt es dann auch die spektakulärsten Kampfszenen zu bewundern, sorgfältig choreographiert und in 3D gleich noch mal so spektakulär. Mancher Computereffekt ist zwar allzu offensichtlich, zu Gunsten des dargebotenen Spektakels sieht man aber gerne über Derartiges hinweg.
Spektakel ist auch das richtige Stichwort, denn Tsui hält die Schlagzahl hoch, wechselt rasant die Schauplätze, lässt Schwerter sprechen und bis zur Filmhälfte laufend neue Figuren auftauchen. Tsui kleckert nicht, er klotzt, liefert eine aufwendige Kampfszene nach der anderen, die Story ist da eher zweitrangig und dient meist nur als Aufhänger für die nächste Auseinandersetzung. Das erinnert dann auch eher an Swordsplay-Kino alter Schule, denn an modernere Wuxia-Epen. Erst in der zweiten Hälfte nimmt er langsam das Tempo heraus und widmet sich ein wenig dem Verwirrspiel um die Protagonisten in der Herberge, das die beiden Vorgänger virtuos vorgelegt hatten. Hier fällt "Flying Swords of Dragon Gate" dann auch ein wenig ab und erste Längen machen sich bemerkbar. Zwar werden einige neue Aspekte, wie beispielsweise die grenznahen Mongolen oder ein Doppelgänger, aufgezeigt, dennoch mag dieser Teil des Filmes nicht so richtig überzeugen. Dies ist vor allem den Darstellern geschuldet. Chen Kun in einer Doppelrolle ist da noch der überzeugendste Part, jedoch fehlt das verführerisch-verruchte Spiel einer Maggie Cheung, der stoische Kampfgeist einer Brigitte Lin (beide aus "Dragon Inn") oder aber der spröde Charme einer Polly Shang Kuan (aus "Die Herberge zum Drachentor"). Zhou Xun ist zwar keine schlechte Darstellerin, jedoch fehlt es ihr an Präsenz, an Profil eine derartige Rolle - im Prinzip die Fusion aus Maggie Cheungs und Brigitte Lins Charakteren - wirklich zu stemmen. Die Taiwanesin Kwai Lun-Mei schlägt schon eher in diese Kerbe, besitzt sie als mongolische Stammes-Prinzessin doch wenigstens eine etwas frivole Aura. Jet Li wirkt jünger und athletischer als in seinen letzten Filmen und profitiert einmal mehr auch abseits der Action von seiner ungeheuren Leinwandpräsenz. Leider muss auch er sich immer mehr dem Ensemble unterordnen und darf nach mehreren anfänglichen Scharmützeln erst wieder im Finale so richtig zeigen, was er kann.
Das Finale ist aber auch der grösste Knackpunkt des Filmes. Statt sich damit zufrieden zu geben auf den bewährten Pfaden der Vorgänger zu wandern, musste Tsui, der auch das Drehbuch verfasst hat, am Ende noch einen Twist einfügen, der alles vorher gezeigte ad Absurdum führt. Gerade hier verliert der Film total den Faden und die letzten zwanzig Minuten ziehen sich zäh wie Gummi. Auch die allerletzte Actionszene mag nicht so ganz überzeugen und hätte in die zuvor gefochtende grosse Schlacht weitaus besser hineingepasst.
"Flying Swords of Dragon Gate" ist nicht der ganz grosse Wurf am Kinohimmel und fällt nicht nur gegenüber den beiden Vorgängern, sondern auch gegenüber Tsui Harks letzten Film "Detective Dee" deutlich ab. Dennoch bietet er über weite Strecken kurzweilige Unterhaltung und knackige Action und macht Lust auf mehr, Lust auf die alten Klassiker, Lust auf neue fliegende Schwerter, und die gerne auch wieder in 3D.
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USER-WERTUNGEN |
         
6,7/10 bei 3 Stimme(n)
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