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asianfilmweb • Filme • Kill (JP 1968) • Kill!
FILMEJP • KILL
KILL •

     aka KILL!
     JAPAN 1968

CAST & CREW
REGIE Kihachi Okamoto
DARSTELLERTatsuya Nakadai, Etsushi Takahashi, Naoko Kubo, Shigeru Kôyama, Akira Kubo, Seishiro Kuno, Nami Tamura, Tadao Nakamaru, Eijirô Tôno, Isao Hashimoto, Yoshio Tsuchiya, Ryu Kuze, Emiko Suzuki, Yuriko Hoshi, Eisei Amamoto
PRODUZENTTomoyuki Tanaka
SCRIPT/BUCHAkira Murao, Kihachi Okamoto, Shugoro Yamamoto
MUSIKMasaru Satô

DVD/BD/HD/OST VERÖFFENTLICHUNGEN VOM FILM
 Rezension des Titels vorhanden
DVD Kill

DeutschlandRapid Eye Movies • FSK 16 •
 2,35:1 anamorph
 japanisch DD 2.0
 deutsch
 Trailer, Promo

WEITERE INFORMATIONEN
LAUFZEIT
114 Minuten

FILMINHALT
Ein abtrünniger Samurai, der zum Gangster wurde, und ein Bauer, der Samurai werden will: Genta (Tatsuya Nakadai) und Hanjiro (Etsushi Takahashi) stranden nach einer Wanderschaft ausgehungert in einem Dorf. Sie werden in einen Clan-Krieg verwickelt und finden sich bald auf gegnerischen Seiten wieder.

FILMREZENSION VON LAGO
Zwei Jahre vor "Kill", welcher im Jahre 1968 erschien, machte Regisseur Kihachi Okamoto bereits mit dem heutigen Samurai-Klassiker "Sword Of Doom" auf sich aufmerksam. Dieser Film war düster, spannend, mitreissend, stylisch und klasse gefilmt. "Kill" geht hier in eine andere Richtung. Kichachi Okamoto spielt hier etwas mit Samuraifilm-Konventionen, greift wie Akira Kurosawas "Sanjuro" auf die gleiche literarische Vorlage zurück und zeigt hier im Jahre 1833 vorhandene Zustände in der damaligen Gesellschaft. Das ganze präsentiert er mit einer Prise Humor. Die Story um die beiden Hauptcharaktere bietet zudem wieder typische Zutaten wie Verrat, Intrigen, Heldenmut sowie der Konfliktdarstellung zwischen Regierung, Yakuza, Samurai und untere Schicht. Leider zieht sich das Geschehen nach der ersten, noch unterhaltsamen halben Stunde arg hin. Es gibt etliche, einfach nur vor sich hinplätschernde Dialoge, was sich natürlich auf die Spannung des Films auswirkt, die dann teils komplett verschwindet. Wenn man sich dann noch an die Action- bzw. Schwertkampfszenen aus "Sword of Doom" oder den Zatoichi-Teil "Zatoichi Meets Yojimbo", den Okamoto 1970 gedreht hatte, erinnert und dann die wenigen in "Kill" vorhandenen Szenen vergleicht, wird man leider enttäuscht. Diese wirken im Vergleich zu den beiden anderen genannten Werken zu stumpf, zu konfus und schnell geschnitten. Auch hätte man mehr aus der Charakterdarstellung der beiden Hauptpersonen Genta und Hanjiro herausholen können. Aufgrund der Masse an weiteren plötzlich auftauchenden Personen, die teils zudem auch vergleichsweise eine hohe Screenplay-Zeit aufweisen können, geraten die beiden Hauptdarsteller teils in den Hintergrund. Dabei sind die beiden Darsteller sehr gut und bringen ihre Rollen sympathisch rüber. Zu Loben ist auch der Look des Films, der teils vom Setting und durch den Schwarzweiß-Film auch teils an Western erinnert. Ebenso der gelungene, aber leider zu selten eingesetzte Soundtrack. "Kill" beginnt sehr gut, bietet da sogar einen brutalen Kampf mit abgetrennten Gliedmaßen, welche zwar heutzutage keinen mehr beeindruckt, verliert sich dann aber in der Story, die sich einfach zu sehr mit den fast zwei Stunden Laufzeit hinzieht. So kann leider schnell Langeweile aufkommen. Daher ist "Kill" kein Must-See für Samurai-Film-Fans.

FILMREZENSION VON DANIEL FRICK
Bei "Kill" können leicht Missverständnisse aufkommen. Der Titel, das Cover, die Kurzbeschreibung der Handlung und der Auftakt des Films lassen etwas ganz anderes erwarten als das, was "Kill" eigentlich ist. "Kill" ist weder ein klassischer Jidai-geki Film geschweige denn ein üblicher Chambara Film. Was ist "Kill"? Die zugegeben etwas sperrige Formulierung "komisch-satirisches Drama" trifft es wohl am besten. "Kill" nimmt wie den (scheinbar) "ehrenvollen" Samurai gewaltig auf die Schippe und ähnelt so gesehen einigen Werken von Akira Kurosawa (der eher das "klassische Drama" als Form für seine Kritik wählte) oder auch "Sword of Doom" vom gleichen Regisseur. "Kill" verwendet dabei aber ein völlig anderes Repertoire, nämlich mal subtilere, mal offensichtlichere Komik. Statt den Samurai sind die beiden sympathisch-menschlichen Hauptpersonen Genta und Hanjiro Projektionsfläche für die Samuraitugenden Mut, Ehrlichkeit und Ehre. Bei den Samurai dagegen herrschen im Film in der überwiegenden Zahl ehrlose Motive wie Machtgier, Falschheit und Arroganz vor. Durch die antagonistische Zeichnung der Charaktere, die durch komische Elemente noch verstärkt wird, kommt die Kritik am ehrlosen Samurai besonders stark zum tragen. Wenn man die Samurai-Klischees im Hinterkopf hat, macht sich da schon ab und an mal ein Schmunzeln beim Zuschauer breit. Die schauspielerischen Leistungen vor allem der beiden Hauptcharaktere sind vom Feinsten, und machen den Film meiner Meinung nach schon alleine sehenswert. Nicht gerade zimperliche Actionsequenzen gibt es zwar auch immer wieder, aber im Mittelpunkt stehen nicht die Konsequenzen der Konflikte in deren Eskalation, sondern die Ursachen für die Auseinandersetzungen und die Motive der handelnden Personen. Betrachtet man "Kill" so, ist das Drehbuch als überaus gelungen anzusehen. Sicherlich gibt es sehr viele Figuren, von denen nicht alle eine zentrale Rolle einnehmen und die dem Film so etwas an Durchschlagskraft nehmen. 15 Minuten weniger Spieldauer hätten dem Flow des Films wohl gut getan. Langeweile kommt aber dennoch nicht auf, wenn man hinter die Dialoge sieht und versucht, die Persönlichkeiten und ihre Motive in die Gesamtaussage des Films einzuordnen. So ist "Kill" weder im klassischen Sinne spannend noch unterhaltend. Wer sich aber auf eine eingehende Betrachtung der Charaktere und ihrer Motive einlässt, findet in "Kill" eine überaus gelungene Satire auf die glanzvollen und ruhmreichen Tage der Samurai.



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