FILME •
JP • RETURNER | RETURNER
JAPAN 2002 | |
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WEITERE INFORMATIONEN | LAUFZEIT 116 Minuten | |
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FILMINHALT | Tibet im Jahr 2084. Die Menschheit wird durch eine Invasion der Aliens bedroht und es scheint nur einen Ausweg zu geben, und zwar das erste Alien, welches auf der Erde landete, zu töten. Wissenschaftler entwickeln eine Zeitmaschine und eher zufällig ist es die 15-jährige Milly, die in das Yokohama des Jahres 2002 katapultiert wird. Milly bleiben nur wenige Tage Zeit für ihre Mission. Unterdessen liefert sich der coole Berufskiller Miyamoto einen erbitterten Kampf mit den Schergen des Triadenbosses Mizoguchi. Mit diesem hat Miyamoto noch eine Rechnung offen, schliesslich ist Mizoguchi für den Tod von Miyamotos bestem Freund aus dessen Kindertagen verantwortlich. Dieser wurde nämlich von Miyamoto, der Organhandel mit Kindern betreibt, gekidnappt und getötet. Milly gerät dummerweise in die Schusslinie, Mizoguchi entkommt und Miyamoto nimmt das Mädchen zu sich nach Hause. Nach langem hin und her schafft es Milly Miyamoto von ihrer Mission zu überzeugen, unterstützt werden sie dabei von Miyamotos Auftraggeberin Xie. Aber Miyamoto handelt auch nicht ganz uneigennützig, denn Mizoguchi ist hinter den Waffensystemen des Alienraumschiffs her... | |
FILMREZENSION VON ALEXANDER KOSCHNY | Returner liess die Kinokassen in Japan erwartungsgemäss klingeln, allerdings muss man sagen, dass es sich hierbei um einen extrem amerikanisierten Film handelt, was schon allein beim Soundtrack anfängt (z.B.: "Dig In" von Lenny Kravitz), dennoch kann man die Music-Score im Grossen und Ganzen als ziemlich gelungen bezeichnen. Beginnen wir mit den Schauspielern: Takeshi Kaneshiro macht sich im Matrix-Mantel beinahe besser als Keanu Reeves, der Typ macht optisch eben was her, wirkt sympathisch und spielt so gut es seine Rolle zulässt, also die Idealbesetzung für einen solchen Film. Goro Kishitani gibt einen richtig lässigen, fiesen Bastard ab, der ohne mit der Wimper zu zucken Leute abknallt und sich hinter seinen Männern versteckt. Sicher, seine Rolle ist äusserst stereotyp, aber er macht zumindest das Beste daraus. Kirin Kiki als Xie spielt eine coole, zigarrenqualmende Omi vom alten Schlag, eine ziemlich erfrischende Rolle. Mehr Probleme bereitet einem da Anne Suzuki. Nicht dass sie untalentiert wäre, aber sie ist schlicht und ergreifend zu jung für diese Rolle. Gerade gegen Ende agiert sie viel zu tough für eine 15-jährige, wenn sie ein paar gestandene Männer furchtlos mit Sidekicks ausknockt wirkt das nicht gerade glaubwürdig. Aufgrund ihres Alters ist natürlich eine Romanze zwischen Milly und Miyamoto ausgeschlossen, was eigentlich auch in Ordnung ist. Stattdessen entwickelt sich allerdings eine etwas merkwürdige grosser Bruder/kleine Schwester Buddybeziehung, die nicht so richtig funktioniert, denn irgendwie scheint Milly doch auf Miyamoto zu stehen und irgendwie scheint er sie doch in ihrem Miniröckchen hot zu finden. Genauso unausgegoren wie das Verhältnis zwischen den beiden Hauptakteuren ist der gesamte Film. Die Handlung spielt zwar im Jahr 2002, allerdings wirkt die Umgebung nicht im geringsten wie die uns bekannte Gegenwart, sondern hat immer etwas futuristisches an sich. Es wäre passender gewesen, man hätte die Handlung im Jahr 2012 angesiedelt. Der Gewaltfaktor ist moderat. Allein der Subplot über den Organhandel mit Kindern ist nicht gerade etwas fürs Familienprogramm. Da werden Unbeteiligte und Kinder eiskalt erschossen (Regisseur Yamazaki deutet letzteres glücklicherweise nur an) oder Soldaten werden von Aliens in Stücke gerissen. Dies steht allerdings im krassen Gegensatz zum vor allem gegen Ende aufkommenden Kitschfaktor. Hier werden Szenen mit einem knuffigen Alien gezeigt, die dramatisch an Spielbergs E.T. erinnern, untermalt mit klebrigem Piano-Geklimper. Das hauptsächliche Problem ist einfach, dass man den Eindruck hat, dass Takashi Yamazaki einfach nicht recht weiss, wo er mit seinem Film eigentlich hin will, dass er sich nicht so recht entscheiden kann. Dabei hätte Returner richtig gut werden können, hätte man konsequent eine Linie durchgezogen. Aber der Film hat auch durchaus seine positiven Seiten. Manche Kritiker werfen ihm Langatmigkeit vor, das ist ziemlicher Blödsinn, ein Argument das man einbringt wenn einem sonst nichts mehr einfällt. Returner schafft es von Anfang bis Ende ein gewisses Tempo aufrecht zu erhalten, und das ist ein großer Pluspunkt. Dabei bedient sich Returner ganz unverschämt Elementen aus Indepence Day, Terminator oder Matrix, aber auch das macht nichts, der Film ist nicht gerade einfallsreich oder originell, aber zumindest unterhaltsam. Manchmal könnte man fast den Eindruck gewinnen, dass es sich um eine Genreparodie handelt. Dieser Effekt stellt sich zwar wohl eher unfreiwillig ein, dennoch macht das Ganze irgendwie Spass. Die Effekte sind ziemlich gelungen, sieht man davon ab, dass die Aliens in ihren Mech-Kampfanzügen zu sehr nach Videospiel aussehen. Dagegen gibt es hervorragende Bullet-TIme Effekte, gewaltige Explosionen, nette Blutfontänen und die atemberaubende Transformationen einer Boeing 747 in ein Alienraumschiff. Unter dem Strich geht Returner als guter No-Brainer und unterhaltsames Popcorn-Kino durch und hat dabei einen Vorteil gegenüber vielen anderen Genrevertretern. Er versucht erst gar nicht sowas wie Anspruch vorzugaukeln und genau dadurch wirkt der Film sympathisch. Also Hirn aus, Returner in den DVD-Player rein und 2 Stunden Spass haben, warum auch nicht? | |
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6,6/10 bei 8 Stimme(n)
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