FILME •
HK • SEALED WITH A KISS | SEALED WITH A KISS
HONG KONG 1999 | |
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WEITERE INFORMATIONEN | LAUFZEIT 83 Minuten | |
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FILMINHALT | Die redselige professionelle Kupplerin Mandy (Yoyo Mung) will sich nach der Trennung von ihrem Freund eine Auszeit nehmen und entspannt auf einer kleinen Insel in der Nähe Hongkongs. Der stumme Kam Shui (Louis Koo), ist ein einfacher Mann. Als Opfer des Milieus wird er immer wieder in Schlägereien in der Nachbarschaft verwickelt. Ansonsten hängt er mit seinem Kumpel, der burschikosen Louis, rum und hilft seiner Tante in einem kleinen Laden, der auch ein Gästezimmer anzubieten hat. Und genau dorthin verschlägt es die verwöhnte Mandy. Von Anfang an scheint Kam Shui an der Schönheit interessiert und als sich die beiden näher kommen, verdreht es ihm endgültig den Kopf. Es vergeht kein Tag nach Mandys Abreise an dem er nicht an sie denkt. Plötzlich ist sie dann wieder da und die beiden werden Freunde. Als er versucht ihr seine Gefühle zu beichten, erzählt sie ihm, dass sie sich frisch in den Feuerwehrmann Paul verliebt hätte. Kam Shui meint es ehrlich mit Mandy und wünscht sich nur, das trübselige Mädchen wieder glücklich zu sehen. Vielleicht ist er selbst einfach nicht der Richtige für sie, redet er sich ein. Anstatt sich also zwischen die beiden zu stellen entscheidet er sich dazu, dem potenziellen Liebhaber zu helfen, schreibt Gedichte und macht Pläne für den schüchternen Feuerwehrmann, doch innerlich zerfrisst es ihn. Als das schließlich schlief geht, steht Mandys Abreise unmittelbar bevor. Der stumme Kam Shui muss einen Weg finden, seiner großen Liebe seine wahren Gefühle zu offenbaren, oder er wird auf ewig nur von ihr träumen können. Ein Geschenk, das sie für ihn im Haus versteckt hat, konnte er bisher auch nicht finden. | |
FILMREZENSION VON RICHARD REICHER | Irgendwie schwer in Worte zu fassen, gestaltet sich die Geschichte von Derek Chiu´s Sealed with a Kiss. Relevant für das Verstehen des Gezeigten sind eigentlich nur der Umstand unter dem sich die beiden Protagonisten kennen lernen sowie ihre Charakterzüge. Alles andere spielt sich auf emotionaler Ebene ab. So scheint oftmals nichts Weltbewegendes zu passieren und doch hat sich die Geschichte schon ein Stück weiterentwickelt. Der stumme Kam Shui etwa kommuniziert mit dem Publikum zum großen Teil rein durch sein Verhalten, das so manches über seine Gefühle aussagt. Und erst als die zunächst äußerst eloquente Mandy mit Fortdauer der Zeit weniger spricht beginnt man genauer zu hören und fängt an sie zu verstehen. So vieles, das eine Lösung bringen könnte, bleibt unausgesprochen und so ertappt man sich bald selbst dabei, wie man den Figuren ihre Worte im Vorhinein in den Mund legen möchte und seine Gedanken zu den wildesten Fortsetzungen verstrickt. Und dann wird man doch immer wieder überrascht. Förderlich dafür zeichnen sich auch einige einfache aber sehr geschickte visuelle Tricks, die einen zeitweise ganz schön an der Nase herumführen. Ob man nun mit den Protagonisten mitlebt oder nicht, ist also vor allem davon abhängig, ob man einen Zugang zu Chiu´s unkonventioneller Erzählweise findet und sich auf das Spiel mit den reichlichen "Wenn-doch-nur`s" einlässt. Trotz einiger sehr ruhiger Passagen vermittelt der Film über die gesamte Spieldauer eine gewisse Euphorie und Lebensfreude und schafft es so auch eine Spannung aufrecht zu halten. Dass der Funke aufs Publikum überspringt, verdankt der Film vor allem seinen Hauptdarstellern. Die Präsenz die es bedarf um als stumme Figur einen Film tragen zu können bringt ein überraschend starker Louis Koo in seinen vielleicht besten und ehrlichsten Auftritt mit. Gefühle nicht auszusprechen, unabhängig ob man nun wie Kam Shui stumm ist oder nicht, trägt oft einen hohen Preis. Jenen verkörpert die von Yoyo Mung gespielte Mandy. Als verwöhntes Stadtmädchen ist die von Milkyway Films so stark forcierte Darstellerin auch endlich einmal glaubwürdig und kann ihr volles Talent unter Beweis stellen. Ansonsten beschränkt sich die Schauspielerriege auf bloß 2 oder 3 immer wiederkehrende Gesichter. Ein guter Film braucht nicht viel Geld. Sealed with a Kiss, zeigt keine malerischen Sets und verzichtet auf unnötiges Pathos und wirkt gerade deswegen ehrlich und erstaunlich sympathisch. Dazu will einem das gleichnamige Theme von Brian Hyland schon bald nicht aus dem Kopf gehen. Darüber hinaus erweist sich der Inhalt seines 60er Jahre Schlagers als erstaunlich relevant für die Geschichte und die emotionalen Konflikte ihrer Hauptfiguren. Ein unkonventioneller, von vielen stark unterschätzter Film, der weder mit Schönheit noch Schmalz glänzt, sondern mit seinen unbedarften Mitteln eine vertraute Atmosphäre schafft und es vermag in seinen Bann zu ziehen. Ein herzerwärmender Film, der für den interessierten Cineasten unbedingt zu empfehlen ist. | |
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