FILME •
HK • SPARROW | SPARROW • 
HONG KONG 2008 | |
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WEITERE INFORMATIONEN | LAUFZEIT 87 Minuten | |
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FILMINHALT | "Sparrow" ist in Hong Kong der Dialektbegriff für Taschendieb. Kei (Simon Yam) ist solch ein "Sparrow" und Anführer einer kleinen aber recht erfolgreichen Gruppe von Taschendieben (gespielt von Lam Ka-Tung, Kenneth Cheung und Law Wing-Cheong). Diese verdienen sich ihren Unterhalt mit feinen Tricks und viel Geschick. Auch sind sie mit einem gewissen Ehrenkodex ausgestattet und stehlen nur das Geld, alles andere findet seinen Weg wieder zurück zum eigentlichen Besitzer. Ansonsten gehen sie ihrer Wege, besonders Kei hat eine Liebe fürs Fotografieren, für die Stadt Hong Kong und ihre alltäglichen Gesichter. Diese hält er in schwarz-weißen Bildern fest, die er vom Fahrrad aus macht. Das Leben der Gruppe ändert sich gewaltig, als zuerst Kei und dann alle anderen Mitglieder in den Bann einer schönen und mysteriösen Unbekannten geraten (Kelly Lin). Nach anfänglichen Unklarheiten eröffnet Chung Chun Lei den Freunden ihren eigentlichen Beweggrund. Sie sollen etwas für sie stehlen, nämlich ihren Pass aus dem Safe des mächtigen Mr. Fu (Lo Hoi-Pang), denn die junge Frau möchte Hong Kong verlassen. Damit fangen die Probleme aber erst richtig an. | |
FILMREZENSION VON MICHAEL FROST | Dieser Film ist eine einzige Liebeserklärung an Hong Kong und seine alten Gebäude. "Sparrow" ist dabei der Rahmen, den Johnnie To gewählt hat, um sie in Szene zu setzen. Begleitet von einer Musik, die ganz bewusst westliche und chinesische Klänge vermischt, und die dem Film teilweise fast in ein Musical verwandelt, bewegen sich die Akteure kunstvoll durch die vorhandenen 87 Minuten. Vor allem Simon Yam und Kelly Lin bilden dabei ein kongeniales Pärchen, das man gerne wirklich zusammen tanzen gesehen hätte, um die Reminiszenz an Ginger Rogers und Fred Astaire perfekt zu machen. So tun sie es nur allein für sich, aber auch dies ist schon ein wunderbarer Anblick. Kelly Lin fliegt dabei wirklich spatzengleich durch die Szenen, so wird auch deutlich, dass der Filmtitel nicht nur für Taschendiebe, sondern auch für den Mensch steht, für den Hong Kong nur eine Zwischenstation auf seinem weiteren Weg darstellt. Gerade das Finale ist dann wirklich eine einzige Hommage an die "gute alte Zeit" und Musicals wie "Singin' in the Rain" oder "The Umbrellas of Cherbourg". Leider fällt der Film zwischen dem genialen Anfangsdrittel und dem Ende etwas ab, vielleicht liegt es daran, dass aufgrund der knappen Spielzeit, die ganze Geschichte doch nicht völlig auserzählt werden kann bzw. die Ausarbeitung der Charaktere etwas ins Hintertreffen gerät. Da wären 10 bis 15 Minuten mehr schon ein Gewinn gewesen, aber so ist das nun einmal in Hong Kong. Dramatische Tiefe sollte hier niemand erwarten, es geht um die Liebe zum Film und zur Stadt Hong Kong, auch das ist sicherlich nicht jedermanns "Cup of Tea". Dafür kann ich aber der Regiegröße nicht wirklich böse sein, gerade weil mich einige der ballettartigen Einstellungen ein bisschen an das Überwerk "The Mission" erinnert haben. Damit möchte ich allerdings nicht den Eindruck erwecken, dass Johnnie To sich mittlerweile selbst kopieren muss. Wer mit diesen Gegebenheiten und den zitierten Filmen etwas anfangen und auch über ein oder zwei Unzulänglichkeiten hinwegsehen kann, wird vergnügliche anderthalb Stunden erleben und ein Ensemble, dass augenscheinlich mit Spaß bei der Sache ist. Auf jeden Fall besser als der fünfte lauwarme Aufguss eines antiken Schwertepos, zu dem sich andere Regisseure zur Zeit augenscheinlich bemüßigt fühlen. Doch dazu ein andermal mehr. |  |

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6.8/10 bei 5 Stimme(n)
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