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asianfilmweb • Filme • Suzhou River (CN/DE 2000)
FILMECN/DE • SUZHOU RIVER
SUZHOU RIVER

     CHINA/DEUTSCHLAND 2000

CAST & CREW
REGIE Lou Ye
DARSTELLERJia Hongshen, Zhou Xun, Nai An, Yao Anlian, Hua Zhongkai

DVD/BD/HD/OST VERÖFFENTLICHUNGEN VOM FILM
DVD Suzhou River

HongkongWinson Entertainment
 letterboxed · mandarin DD5.1/DD2.0 · englische,...

WEITERE INFORMATIONEN
LAUFZEIT
83 Minuten

FILMINHALT
Im Shanghai der Gegenwart, das eine Stadt der Gegensätze zwischen Tradition und Globalisierung, zwischen Kapitalismus und Kommunismus, Wohlstand und Armut ist, lichtet "Suzhou River" aus der Perspektive eines Erzählers, der im Film gleichzeitig die Rolle des Kameramanns innehat, die Realität ab, wie sie ist und wie sie sein könnte. Doch der nie im Film sichtbare Videofilmer hat auch eine unmittelbare Rolle in der Handlung: Er liebt noch immer die junge Meimei (Zhou Xun), die in einer Bar als "Meerjungfrau" arbeitet, ihn aber verlassen hat. Gleichzeitig erzählt er die Geschichte von Mardar (Jia Hongshen), einem Motorradkurier, und der jungen Moudan (Zhou Xun), der Tochter eines reichen Schmugglers. Während er sich eigentlich nur das Vertrauen des hübschen Mädchens erschleichen soll, um nach einer Entführung ihren reichen Vater zu erpressen, verliebt er sich in Moudans kindliche Naivität. Mardars hinterlistige Tat fliegt allerdings auf und als er aus dem Gefängnis kommt, erfährt er, dass sich Moudan mit einem Sprung in den Fluss das Leben genommen hat. Getrieben von Schuld und der schwachen Hoffnung, dass sie noch leben könnte, begegnet er auf seiner Suche dem Videofilmer und dessen Liebe Meimei, die Moudan zum verwechseln ähnlich sieht...

FILMREZENSION VON DANIEL FRICK
"Suzhou River" hat viele Facetten und ist ein außergewöhnlicher Film. Inhaltlich wie in Filmen wie "Bliss" eine Aufnahme vom China der Gegenwart mit aller darin sichtbaren Kritik vermittelnd, beschreitet der Film vor allen Dingen formal einen äußerst interessanten Weg. Die Art und Weise, wie Lou Ye als Erzähler die Geschichte von Mardar und Moudan als scheinbar fiktives, tragisches Märchen erzählt, dann aber den realen und den scheinbar fiktiven Erzählstrang in der Begegnung mit Mardar zusammenführt, macht den besonderen Reiz des Films aus und fesselt genauso ungemein wie die Frage, ob die beiden Frauen letztlich dieselbe Person sind. Diese bittersüße Spannung löst der Film mit den märchenhaften Bildern aber nicht umfassend auf: Realität und Fiktion verschwimmen genauso ineinander , wie der nicht nur materielle Müll und Dreck mit dem Suzhou River. Dieser ist das konstante Element der tragischen Liebesgeschichten, die der Film erzählt und durchzieht die Handlung so, wie der Fluss Shanghai durchzieht: Ohne nach Logik oder Existenzen zu fragen. Dies tut er auf so intensive Weise, dass wahrscheinlich nur der den Film richtig genießen kann, der es schafft, sich vom Suzhou River mitreißen zu lassen. Dann ist das ohne Drehgenehmigung entstandene und außer Landes geschmuggelte Werk eine meisterhaft surreale filmische Perle mit Reminiszenzen an Hitchcocks "Vertigo" und die Formalien des Film Noir.



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