FILME •
KR • TAEGUKGI | TAEGUKGI
aka BROTHERHOOD · TAEGUKGI - THE BROTHERHOOD OF WAR
KOREA 2004 | |
CAST & CREW | REGIE |
Kang Je-Kyu | DARSTELLER | Jang Dong-Kun, Won Bin, Lee Eun-Ju, Kong Hyeong-Jin, Lee Yeong-Ran, Jo Yun-Hie, Jung Doo-Hong, Choi Min-Sik, Ahn Kil-Kang, Jang Min-Ho, Jeon Jae-Hyeong, Kim Su-Ro | PRODUZENT | Lee Seong-Hun | SCRIPT/BUCH | Kang Je-Kyu | MUSIK | Lee Dong-Jun | |
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WEITERE INFORMATIONEN | LAUFZEIT 149 Minuten | |
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FILMINHALT | 1950, der Beginn des Korea-Krieges. Taegukgi erzählt die Geschichte der Brüder Lee Jin-Tae (Jang Dong-Kun) und Lee Jin-Seok (Won Bin). Jin-Tae, der Ältere der beiden, kümmert sich aufopferungsvoll um seinen 18-jährigen Bruder, der an einer Herzschwäche leidet. Die Familie hat dennoch ihre Hoffnungen in den jungen Studenten gesetzt, sein Bruder will ihm durch seinen Job als Schuhputzer finanziell unterstützen. Desweiteren steht Jin-Taes Hochzeit mit der schönen Young-Shin (Lee Eun-Ju) an. So läuft alles in geordneten Verhältnissen, bis Jin-Seok, quasi auf der Straße, zum Kriegseinsatz eingezogen wird. Als sein Bruder versucht, dies mit Gewalt zu verhindern, wird auch er an die Front geschickt. Unerwartet tut sich für Jin-Tae die Möglichkeit auf, seinen Bruder wieder nachhause zu schicken, wenn es ihm gelingen sollte, die Tapferkeitsmedaille zu erwerben. Jin-Tae meldet sich daraufhin freiwillig für die riskantesten Einsätze und steigert sein Ansehen innerhalb der Einheit enorm. Nach der Einnahme eines nordkoreanischen Stützpunktes und der Gefangennahme eines nordkoreanischen Generals, wird Jin-Tae sogar von den Medien als Held gefeiert und erhält die Tapferkeitsmedaille. Verblendet und mit äusserster Gewalt treibt Jin-Tae weitere Kriegseinsätze voran, Jin-Seok erkennt seinen Bruder bald nicht mehr wieder... | |
FILMREZENSION VON ALEXANDER KOSCHNY | Taegukgi wurde in Südkorea regelrecht mit Lobeshymnen überschüttet, und das nicht ganz unverdient. Regisseur Kang Je-Kyu fährt hier ganz großes Big Budget Kino auf, das sich vor Hollywood in keinster Weise verstecken muss. So entbrennt die reinste Materialschlacht mit Unmengen an Statisten, wobei die verwackelten Kameraperspektiven den Zuschauer ganz nah am Geschehen teilhaben lassen. Die Kampfszenen erinnern in ihrer Optik stark an Steven Spielbergs "Saving Private Ryan", wer aber die Introsequenz dieses Films schon brutal fand, den wird Taegukgi definitiv an die Schmerzgrenze und darüber hinaus führen. Aufgeplatzte Schädel, Eingeweide und Gedärme, von Maden zerfressene Wunden, verbrannte Körper... da kann einem schon mal das Schnitzel vom Vortag hochkommen. Zudem gönnt sich Taegukgi kaum eine Atempause, vor allem im Mittelteil eilt der Film von Schlacht zu Schlacht und schlägt dadurch, trotz seiner langen Laufzeit, ein beachtliches Tempo an. Dennoch ist diese Darstellungsweise des Krieges legitim. Indem man den Schrecken des Krieges derart realistisch darstellt, verfehlt der Film seine Wirkung sicher nicht. Glücklicherweise hat man es auch unterlassen, den Krieg zu sehr zu heroisieren, so werden auch auf südkoreanischer Seite haarsträubende Greueltaten begangen. Einen gewissen patriotischen Einschlag kann man dennoch nicht von der Hand weisen. Ein weiteres Plus des Films sind die Darsteller. Jang Dong-Kun spielt seinen Part beeindruckend intensiv. Teenieschwarm Won Bin wirkt zunächst etwas hölzern und verfällt als schüchterner Student in gewisse Klischees. Im laufe des Films steigert er sich jedoch stark und bringt eine überzeugende Leistung. Oldboy Star Choi Min-Sik ist in, einer leider viel zu kurzen, Rolle als nordkoreanischer General zu sehen, während die männlichen Zuschauer mit Jo Yun-Hie (bekannt aus Last Supper, spielt Jin-Seoks Enkelin) und Lee Eun-Ju auch etwas fürs Auge geboten bekommen. Die junge Schauspielerin Lee Eun-Ju beging leider im Februar 2005 Selbstmord. Aber zurück zum Film: Kang macht auf formaler Ebene alles richtig, Taegukgi wirkt episch und brillant inszeniert. Probleme gibt es leider auf inhaltlicher Ebene. Vor allem gegen Ende des Films häufen sich die Unglaubwürdigkeiten leider, und es ist sicher nicht jeder Zuschauer gewillt, dies einfach so hinzunehmen. So wirkt das letzte Drittel des Films zu konstruiert, der Showdown zu sehr erzwungen. Es gelingt Kang hier nur bedingt, eine Brücke zwischen Kriegsfilm und Melodram zu schlagen. Schade, so kann der Film seinen hohen Qualitätsanspruch nicht ganz bis zum Ende durchhalten. Was bleibt ist aber dennoch ein großer, technisch beeindruckender, oft auch bewegender und somit empfehlenswerter Kriegsfilm. | |
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USER-WERTUNGEN |
8,8/10 bei 13 Stimme(n)
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