FILME •
KR • A TALE OF TWO SISTERS | A TALE OF TWO SISTERS
aka ZWEI SCHWESTERN
KOREA 2003 | |
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WEITERE INFORMATIONEN | LAUFZEIT 115 Minuten | |
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FILMINHALT | Die Geschichte beginnt mit den 2 Schwestern Sumi und Su-Yeon, die nach einer längeren, krankheitsbedingten Abwesenheit wieder nach Hause zurückkehren. Zuhaus angekommen werden sie auch direkt von ihrer Stiefmutter in Empfang genommen. Doch schon beim ersten Zusammentreffen merkt man schnell, dass hier der Haussegen mehr als schief hängt. Sumi und ihre Stiefmutter sind auf Kriegsfuss! Allerdings ist nicht nur die Beziehung der Schwestern zu deren Stiefmutter gestört, denn seit Sumi und Su-Yeon heimgekehrt sind passieren auch andere seltsame Dinge. | |
FILMREZENSION VON JAN SCHWEITZER | Mehr von der Story zu verraten wäre nicht im Sinne des Filmes. Soviel sei gesagt: Sieht man sich als Zuschauer den übernatürlichen Ereignissen entgegen, die den Protagonisten wiederfahren, so denkt man automatisch an diverse Genrevertreter wie "Ringu" oder "Kairo". Was diesen Film jedoch so besonders macht, ist ein ausgeklügelter Genremix zwischen traditionellem Horror, Psychodrama und Arthouse. Nach etwa der Hälfte des Films kippt die Handlung und geht in eine völlig andere Richtung wie zuerst angenommen. Fiktion vermischt sich mit der Realität. Die Wahrheit selbst verkommt zu einem Zerrbild. Man selbst ist genauso ratlos wie die Protagonisten und die Handlung nimmt starke surreale Züge an. Ab diesem Punkt gibt es keine Eindeutigkeit mehr. Etwas aus den Geschehenissen zu machen wird nun dem Zuschauer selbst überlassen. Der an sich gute Plot erfährt seine wahre Wirkung jedoch erst durch die Präsentation und das Einfangen des visuellen Terrors. Hier sind es auch gar nicht die eher seltene aber dafür höchst präzisen und effizienten Schockmomente im Film, sondern ein gespenstisches Gefühl, welches dem Betrachter in den Nacken fährt. Tatsächlich wird dieser Film von einer ganz famosen Atmosphäre getragen, die vor allem durch die geniale Kameraarbeit besticht. Kalte, grünliche Farbtöne und ruhende Bilder in teils sehr unkonventionellen Perspektiven, werden hier festgehalten und schaffen ein schauriges, filmisches Portrait, das selbst die alltäglichsten Dinge unheimlich erscheinen lässt. Begleitet wird das ganze von einem Score, der sich zwischen irrational experimentellem Lärm, tief bassigen Tönen und wundervoller Klavier- bzw. Violinenmusik ansiedelt. Wer bei solchen Szenen nicht ganz klein wird, der hat definitiv irgend etwas falsch verstanden! Eine weitere wichtige Säule in diesem Film, stellt das grandiose Schauspiel der Protagonisten dar. Yum Jung-Ah (bekannt aus "H" oder "Tell Me Something") als teuflische Stiefmutter sticht hierbei sicherlich am meisten hervor, so eindringlich ist ihr Schauspiel, dass man sich als Aussenstehender schon fürchten muss. Doch auch Im Su-Jeong als Sumi und Mun Keun-Young als Su-Yeon, beides Schauspielneulinge, müssen sich nicht hinter Yum Jung-Ah verstecken, denn auch sie spielen überraschend routiniert und glaubhaft emotional ihre Rollen. Bleibt mir abschließend nur zu sagen, dass sich hinter "A Tale Of Two Sisters" ein ganz vorzüglicher Film zwischen Horror und Surrealismus versteckt, der auch zurecht zu einem der erfolgreichsten Filme des Jahres 2003 an der koreanischen Kinokasse wurde. Es empfiehlt sich ausserdem den Film ruhig mehrere Male anzuschauen, denn es passiert schnell, dass man die eine oder andere Nuance verpasst. Hier ist dann auch der Kritikpunkt: Selbst mit voller Konzentration verliert man im späteren Verlauf des Films schnell mal den Faden, da mit sehr vielen Details, zeitlichen Abläufen und Handlungssträngen gespielt wird. Doch selbst Leute, die keinen Hang zum experimentellen Film haben, dürfen hier ruhig einen Blick riskieren und sich von diesem Film genüsslich hinter die Couch gruseln lassen. | |
USER-REZENSION VON CHRISTIAN_ZEBE | Ein typisch gestrickter Asia-Mystery-Streifen, der verhält was er verspricht, absolute Gähnsehaut.... | |
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USER-WERTUNGEN |
7,9/10 bei 12 Stimme(n)
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