"Seventeen - Die Freundin meiner Tochter" macht im Titel schon klar, dass es sich hier sicherlich um eine Altherren-Fantasie vom Feinsten handeln könnte. Und ja, der im Original "Kinsenas, Katapusan" genannte Film von G.B. Sampedro ist genau das, die typische Lolita-Geschichte.
Die Produktion des philippinischen Streaming-Anbieters Viva Max setzt dabei mal wieder voll auf den Faktor nackte Haut und so vergehen keine fünf Minuten ohne irgendeine, sich entblätternde Schauspielerin. Egal ob außereheliche Affäre mit der Kollegin, das Schaferstündchen mit der Ehefrau oder der heisse Live-Stream mit der Freundin der Tochter. Sogar eine Liebesszene zwischen zwei Frauen gibt es - das Erotikfilm-Bingo hat der Drehbuch-Autor also sicherlich gewonnen und für sich entschieden.
Natürlich ist ein hoher Anteil an Sexszenen entscheidend für solche Erotik-Streifen, doch leider sind diese alle immer nach dem selben Schema ablaufend und ähneln denen aus anderen Viva Max-Produktionen erheblich. Kreative Einfälle sind Fehlanzeige. Ebenso schmerzlich vermisse ich bei ?Seventeen? schauspielerisches Talent. Auch hier gleicht der Film seinen philippinischen Genre-Kollegen aus früheren Besprechungen, was vermutlich auch am Wiedersehen mit einigen Darsteller*innen liegt. Aber dass man nicht wenigstens einmal jemanden mit etwas Talent oder zumindest Charisma casten konnte, ist auch schon wieder ein Alleinstellungsmerkmal.
"Seventeen - Die Freundin meiner Tochter" klingt auf dem Papier wie das klassische Erotik-Drama und so legt man sich eigentlich auch die Story des Films zurecht - von der seltsamen Eröffnungsszene einmal abgesehen. Doch erneut überrascht das philippinische Werk die Zuschauer*innen mal wieder mit einem ganz besonderen Ende und einer relativ späten Aufklärung über die Umstände rund um Beth und ihr Verhalten. Und dann macht auch das Opening wieder Sinn.
Dennoch könnte man das alles viel runder und logischer verpacken, wenn man etwas Mühe ins Drehbuch stecken würde. Aber dafür liegt der Fokus dann doch viel zu sehr auf der Bettakrobatik und der makellosen Schönheit der Darstellerinnen. |