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asianfilmweb • Filme • Warrior Lanling (CN 1995)
FILMECN • WARRIOR LANLING
WARRIOR LANLING

     CHINA 1995

CAST & CREW
REGIE Sherwood Hu
DARSTELLERLorenzo Callender, Ning Jing, Wang Xueqi, Yang Liping, Ning Cai

WEITERE INFORMATIONEN
LAUFZEIT
95 Minuten

FILMINHALT
Lange bevor sich irgendwelche Hochkulturen in Asien bildeten, lange bevor die große Mauer des Reiches Qin sich durch China zog und die uns bekannte Zeitrechnung begann, gab es eine Zeit die voller schmanistischer Magie geprägt war und eine Zeit in der diverse kriegerische Stämme um die Vorherrschaft über das weite Land rangen. Einer dieser Stämme war der Phönix-Clan welcher im Krieg mit dem Clan des Schwarzen Falken lag. Der Phönix-Clan, welcher angeführt wird von einer schönen Hohepriesterin (Yang Liping), entschließt sich nun in einer Schlacht den Clan des Schwarzen Falken zu schlagen. Als Heerführer ihrer Streitmacht wählt die Hohepriesterin ihren Sohn Lanling (Lorenzo Callender) aus, der seiner Mutter in ihrer Schönheit in nichts nachsteht. Als dieser sich nun in der Schlacht den Stammesführer der Schwarzen Falken entgegenstellt, verhöhnt dieser Lanling wegen seinem schönen Äußeren und weigert sich mit diesen zu kämpfen, weil er in Lanling keinen Mann sieht. Der Schönling Lanling kehrt wutentbrannt und verzweifelt zurück zu seinen Clan. Seine Mutter sendet auf sein Versagen hin einen anderen aus der nun gegen den Feind ins Feld ziehen soll. Das erzürnt Lanling nur noch viel mehr, der nun in seiner Schönheit eher ein Fluch sieht. Der Phönix-Clan wird vernichtend geschlagen und die Mutter von Lanling wird von Stammesführer der Schwarzen Falken geschändet. Lanling ist außer sich vor Hass und den Durst nach Rache. So fällt er einen Gott in Form eines alten Baumes und schnitzt sich daraus eine furchteinflößende Maske. Mit seinen dämonischen Äußeren, was Jenseits von aller Schönheit liegt, schlägt er die Feinde seines Clans nieder und nimmt Rache für seine Mutter, die jeden Stolz beraubt worden ist. Als er nun glorreich ins Dorf zurückkehrt und seine Geliebte Ying Ying (Jing Ning) zur Frau nehmen will, merkt er das er die Maske nicht mehr abnehmen kann und sein Geist immer bösartiger wird...

FILMREZENSION VON RAMI AL-LAHHAM
Warrior Lanling basiert auf einer Novelle des Regisseurs Sherwood Hu selber, der somit quasi sein eigenes Buch verfilmt hat. Seine Geschichte ist wiederum inspiriert durch eine japanische Legende die um eine dämonische Maske handelt und auch schon von Regisseur Kaneto Shindo in den 60er Jahren für Onibaba als Vorlage diente. Der in Hawaii ausgebildete Regisseur Sherwood Hu selber dürfte den meisten leider unbekannt sein, obwohl das spätestens seit seiner großen Verfilmung von Hamlet, mit tibetanischen Szenario, aus dem Jahre 2006 verwunderlich ist.
Auch Warrior Lanling hebt sich in vielen Belangen bis heute von der chinesischen Filmlandschaft ab. Das liegt zum einen an dem interessanten Szenario was sich Sherwood Hu ausgesucht hat. Die ganze Geschichte spielt irgendwo in der grauen Vorzeit und soll einen glaubhaft eine Welt darstellen, die längst vergessene Geschichten beherbergt. Die Idee ist gewagt und interessant, aber nicht ganz neu, denn Robert E. Howard hat für seinen Titelheld Conan so eine interessante Fantasiewelt geschaffen, die teilweise auf historische Hintergründe aufgebaut war. Das hat zur Konsequenz das auch Sherwood Hu`s Welt mindestens genau so archaisch rüber kommt wie die eines Robert E. Howard. Auch die Sprache in den Film ist nicht chinesisch, sondern eine nicht mehr existierende Sprache, was den Film noch mal ein Stück einzigartiger macht und zeigt wie ernst es Sherwood Hu war eine glaubhafte vorzeitliche Welt zu schaffen.
Der ganze Film hat schließlich doch schon einige Jahre auf den Buckel, präsentiert sich aber trotz alledem recht zeitlos. Das liegt hauptsächlich an der sehr schönen Kameraarbeit von Gu Changwei der sich schon für Zhang Yimou`s "Red Sorghum", "Ju Dou" oder auch Chen Kaige`s "Farewell My Concubine" verantwortlich zeigte. Warrior Lanling profitiert ganz klar am meisten von seiner Bildästhetik, die wunderbare Landschaftsaufnahmen bietet, urtümliche Tänze, große Schlachten und vieles mehr. Die Effekte im Film wirken stets natürlich und man verzichtet auf jegliche Digitaleffekte die den Film evtl. künstlich wirken lassen könnten. Die Geschichte an sich wird auch nicht großartig mit vielen Worten erzählt, sondern eher durch die Bilder an sich. Somit hat der Film auch manchmal was leicht Theaterartiges an sich.
Warrior Lanling Fokus liegt hauptsächlich auf der Schönheit und das betrifft auch die Darsteller. Die Auswahl der Darsteller ist ein weiterer Bonus in den Film, denn diese sind fast alle unbekannt und wirken schließlich wesentlich unverbrauchter und frischer als z.B. ein Andy Lau mit ca. über 130 Filmen. Neben den Schönling Lanling, gespielt von Lorenzo Callender, fällt vor allem Yang Liping , welche seine Mutter spielt, auf. Yang Liping ist vielleicht einigen ein Begriff als Tänzerin. Sie ist eine der berühmtesten chinesischen Tänzerinnen, welche zu internationalen Ruhm gekommen ist und gilt heute sogar als Symbol für den chinesischen traditionellen Tanz. Umso erfreulicher sind die wunderbaren Tanzeinlagen mit ihr, die fast das schönste am Film sind und immer zu kurz kommen, weil man von diesen kaum genug kriegt. Diese werden stets urtümlich inszeniert und Kameramann Gu Changwei versucht stets die Schönheit von Yang Liping einzufangen, diese ist auch primär im Vordergrund, so dass man sich wahrlich an Yang Liping satt sehen kann. Lorenzo Callender verblasst da ein wenig gegen Yang Liping und steckt dann später so oder so zum größten Teil des Filmes unter einer Maske. Ansonsten bietet einen Ning Jing, als Geliebte Lanlings, noch einiges für das Auge und dürfte fast die bekannteste Schauspielerin in Film sein (The Missing Gun). Aussehen tun die Schauspieler fast durch die Bank wunderbar, aber wie sieht es mit den schauspielerischen Qualitäten aus? Sagen wir es so, sie sind jetzt nicht herausragend, aber erfüllen voll und ganz ihren Zweck und bewegen sich auf durchschnittlichen Niveau. Das kann aber auch an der er eher dünnen Story liegen.
Hiermit wären wir auch schon beim größten Schwachpunkt von Warrior Lanling, die Geschichte. Diese ist zwar nicht schlecht und auch nicht uninteressant, aber einfach viel zu substanzlos. Manchmal geschieht es sogar das durch die zwanghafte Darstellung was Urtümliches auf die Leinwand zu zaubern, das ganze sogar unfreiwillig in das Lächerliche gezogen wird und überzogen primitiv wirkt. Dies ist Gott sei Dank eher die Seltenheit. Hauptsächlich will sich die Geschichte aber durch Sex und Gewalt verkaufen, was auch teilweise aufgeht, dank aufwendiger Inszenierung und tollen Kostümen, aber all das täuscht nicht über die magere Geschichte hinweg, der es an Tiefe fehlt. Man sollte sich auch nicht durch das Cover von Warrior Lanling täuschen lassen, was einen eine epische Schlachtenorgie zu versprechen scheint, nein im Kern ist Warrior Lanling eher ein Drama mit märchenhaften Elementen. Kämpfe sind hier kaum vertreten. Trotz alle dem geht das Grundkonzept letztendlich auf und Regisseurs Sherwood Hu beschert uns ein "einzigartigen", sowie schönen Film welcher zwar nicht perfekt ist, aber auf jeden Fall sehenswert beleibt.



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