FILME •
HK • THE WOMAN KNIGHT OF MIRROR LAKE | THE WOMAN KNIGHT OF MIRROR LAKE •
aka WOMAN KNIGHT · IP WOMAN
HONG KONG 2011 | |
CAST & CREW | REGIE |
Herman Yau | DARSTELLER | Crystal Huang Yi, Anthony Wong, Xion Xin-Xin, Lam Suet, Dennis To Yue-Hong, Rose Chan Ka-Wun, Wong Yau-Man, Lau Siu-Ming, Pat Ha Man-Jik, Kevin Cheng Ga-Wing, Chiu Tien-You | PRODUZENT | Sin Kwok-Lam | SCRIPT/BUCH | Erica Li Man, Sin Kwok-Lam | CHOREOGRAPHIE | Tony Leung Siu-Hung, Sin Kwok-Lam | MUSIK | Mak Jan-Hung | |
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WEITERE INFORMATIONEN | LAUFZEIT 115 Minuten | |
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FILMINHALT | Die letzten Jahre der Qing-Dynastie: Qiu Jin weigert sich bereits als Kind sich, der Tradition entsprechend, die Füße binden zu lassen und lässt sich stattdessen lieber im Lesen, Schreiben und Schwertkampf unterrichten. Als Frau (Crystal Huang Yi) beginnt sie Gedichte zu verfassen und über die Situation des schwachen chinesischen Kaiserreiches und die Stellung der Frau zu philosophieren, ehe sie Ehemann und Kinder verlässt und zum Studium nach Japan reist. Dort trifft sie auf Xu Xilin (Dennis To), der sie in den chinesischen Widerstand einführt. | |
FILMREZENSION VON MANUEL SAUER | Qiu Jin ist gilt sowohl in der Volksrepublik China als auch auf Taiwan als Ikone der chinesischen Revolution und bei Chinawissenschaftlern aus aller Welt als frühe chinesische Feministin. Pünktlich zum 100. Jahrestag der Xinhai-Revolution kam dann auch Herman Yaus ("Ebola Syndrome", "Ip Man Zero") actionreiche, nicht unbedingt in allen Aspekten historisch korrekte Spielfilmbiographie des bewegten Lebens Qiu Jins in die chinesischen Kinos.
Dabei nähert er sich der portraitierten Figur zunächst von hinten, indem er ihre Verhaftung, die Verhöre und den anschließenden Prozess als Rahmen für ausgiebige Rückblenden nutzt. So entsteht ein umfassendes Bild der Patriotin und Frauenrechtlerin, als Mensch bleibt Qiu Jin, besonders in den ersten 90 Minuten, allerdings bedauernswert blass. Die fehlende emotionale Bindung zur Hauptfigur macht diese Passagen zudem noch reichlich zäh, da sie auch nicht sonderlich spannend in Szene gesetzt wurden. Zu selten sind Momente echter Emotion oder schwieriger persönlicher Entscheidungen, die Hauptfigur bleibt kühl und distanziert. Regisseur Yau scheint auch kein besonderes Interesse an derlei Figurenzeichnung zu haben und hakt wichtige Aspekte, wie etwa die arrangierte Hochzeit oder familiäre Konflikte, schnell und beiläufig ab, stattdessen zeigt er Qiu Jin beim Diskutieren, Philosophieren und natürlich auch beim Kämpfen.
Die Kämpfe sind dann auch erstklassig choreographiert und entschädigen für so manche langatmige Handlungspassage. Allerdings wollen die zwar spärlichen, jedoch mit reichlich Drahtseilakrobatik und einem recht hohen Bodycount inszenierten Gefechte nicht so ganz in den ernsthaft auf Authentizität ausgelegten Kontext passen und wirken dadurch reichlich übertrieben.
Immerhin können die Darsteller halbwegs überzeugen, allen voran Crystal Huang Yi als schlagkräftige Revolutionärin, die in den wenigen emotionalen Szenen etwas überfordert ist und allgemein eher kühl wirkt, letztendlich doch aber eine überzeugende Leistung abliefert. Dennis To darf am Ende ordentlich austeilen und ist auch als ruhiger Gelehrter treffend besetzt, ebenso Anthony Wong und Lam Suet als kaiserliche Beamte. Einzig Xiong Xin-Xin, in der Rolle eines Militärbeamten, spult seine bewährte, wenig subtil interpretierte Bösewichtrolle, die man aus zahlreichen anderen Werken kennt, ein wenig überzeichnet ab.
Der Spagat zwischen authentischer Geschichtsstunde und packendem Actionkino ist Herman Yau mit "Woman Knight" nicht sonderlich geglückt: als Historienfilm kratzt das Werk nur an der Oberfläche und bleibt bis zum Ende hin inhaltlich und vor allem Emotional weitgehend belanglos, für einen Actionfilm gibt es zu wenige Actionszenen, die sind allerdings exzellent, und retten den Film so gerade noch ins Mittelfeld - auch wenn sie zu Rest eigentlich nicht wirklich passen wollen. | |
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5,0/10 bei 1 Stimme(n)
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