(...) Der Start ist flott, das Geplänkel bis zur Katastrophe bleibt im Rahmen des Üblichen und ist personell und dramaturgisch fast sogar noch kleiner aufgestellt. Schuld an der Misere selber haben natürlich die Langnasen aus dem Westen – (Allerdings gibt es auch vor Ort Plünderungen, zählt die Devise "Kinder und Frauen zuerst" auch nicht immer, und wird auch seitens der Bürokratie unrühmliche Wahrheiten teils verschwiegen und Rettungsmissionen blockiert; es ist nicht etwa alles Eitel Sonnenschein, was hier herrscht.) –, die Leidtragenden sind das einheimische Volk und die korrekten Arbeiter, denen erst die Leitungsrohre um die Ohren fliegen und die Tanks und auch die davorstehenden LKWs und dann durch die meilenweite Druckwelle noch die angrenzenden Bewohner in ihren Häusern durch die Fenster geschleudert und auf die Straße katapultiert werden. Gullydeckel werden zu todbringenden Geschossen und tonnenschwere Fahrzeuge wie Matchbox durch die Gegend gefegt.
Die folgende 'Schlacht' gegen das Ungetüm von Feuer, gegen die Glut und den Sauerstoffmangel ist hier wie auch bei den anderen Exemplaren des chinesischen Katastrophendramas militärisch verbunden, Schlagwörter wie "Strike Team" und "Battle Zone" fallen ebenso wie der Kommandoton, der Hierarchie, die Uniformität, die Kausalität von Befehl und Gehorsam und die Aufopferung für das Wohl der Anderen, wobei die Masse und vor allem das Land immer mehr als der einzelne und für Parteimitglieder sowieso die Obligation auch für Selbstmordkommandos zählt. Ein Krieg wird geführt, zeitlupengestärkt, eine Verteidigungslinie aufgebaut und gehalten, koste es, was es wolle.Ein Aufwand der Produktion, die diese Bedrohung immerhin auch in all ihrer Gefährlichkeit zeigt und immens auch im Status und durchgängig auf Anspannung gehalten ist; abgesehen von einer Schweigeminute, als ein Neuling in der Truppe von den Flammen wie von einer warmen Decke eingehüllt wird und von uns geht. Tricktechnische Details mögen sicherlich hier und da überschaubar in ihrer Handhabung und durchsichtig in ihrer Herstellung durch die Rechenkraft der Sfx sein, Feuer kann man nun mal schlecht kontrollieren und man kann es auch schlecht visualisieren, wird aber seitens der Regie auch viel Wert auf Körperlichkeit und physisch spürbares wie Stunt- und Kletteraktionen gehalten und überhaupt eine Übersicht bewahrt, die in dem Chaos von Brandbekämpfung und parallel der Evakuierung und Massenpaniken der Bevölkerung auch stets die Nachvollziehbarkeit der Aktionen und Reaktionen oben hält.
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