Da ist er! Der neue Film von Kult-Regisseur Takashi Miike. Genauer gesagt Film Nr. 103. Und wie von Miike-san nicht anders gewohnt, entführt er uns auch diesmal wieder in das Reich der Yakuza und wird somit erneut seinem Lieblings-Genre gerecht. Nachdem er sich in den vergangenen Jahren vor allem in Manga-Verfilmungen wie "Blade of the Immortal", "Ace Attorney" oder "Terraformars" ausgetobt hat, und dabei allerdings nicht immer wirklich gute Filme herauskamen, ist sein neuestes Werk anders.
Auch wenn er uns hier mal wieder einen Yakuza-Film präsentiert, wirkt "First Love" wesentlich geerdeter und ruhiger als ähnliche seiner Werke. Zwar wird auch hier immer wieder mal in den roten Farbtopf gegriffen, allerdings sind die Gewaltspitzen eher rar und dann so überzeichnet, dass sie eher dem schwarzen Humor des Films gerecht werden. Und auch wenn der Film am Ende plötzlich mit einer animierten Sequenz überrascht, vermisst man doch etwas den verrückten Miike.
Aber "First Love" macht trotzdem Spass. Und wie! Die knapp 110 Minuten vergehen wie im Flug und man verfolgt gespannt das Geschehen auf dem Bildschirm und die wilde Hatz der verschiedenen Mafia-Gruppierungen mit dem ungewöhnlichen Pärchen im Mittelpunkt.
In Sachen Cast sind alle Rollen recht gut besetzt, jedoch sticht einer der Schauspieler wirklich hervor. Shota Sometani, der Kase spielt, merkt man jede Sekunde an, dass er anscheinend eine grosse Freude an seiner Rolle hatte. Der leicht tollpatschige Yakuza, der von einem Fettnäpfchen ins andere tritt, sorgt für die meisten Lacher in dem Film und ist ein grosser Sympathieträger.
Untermalt wird die Action von rockigen Klängen, hiervon hätte es aber ruhig mehr geben können. Denn die wenigen Songs im Film machen eigentlich Lust auf mehr...
"First Love" erschien hierzulande bei Eurovideo auf DVD und Blu-ray. Die uns vorliegende HD-Version bietet aber ausser einigen Trailern keine Extras. Ein dickes Minus gibt es ausserdem für die fehlenden, normalen deutschen Untertitel. Hier sind nur Untertitel für Gehörlose vorhanden, was zweifelsfrei eine gute Sache ist, aber mit seinen zusätzlichen Informationen aus dem Film herausreisst. Immerhin ist die deutsche Synchro bis auf ein paar Besetzungen recht gut gelungen. |